Nach der Absage im letzten Jahr trafen sich die letztjährigen und diesjährigen Jubilare zu einem gemeinsamen Anlass. Wer den 80., 85., 90. oder einen noch höheren Geburtstag feiern durfte, erhielt eine Einladung zum Mittagessen im Kulturraum Jung Rhy, einer etwas grösseren Lokalität als üblich.Über die ehemalige Kirche, die schon länger als Ort für Konzerte, Theater und Ausstellungen dient, trug Stadtpräsident Ruedi Mattle in seiner Begrüssung architekturgeschichtliche Fakten vor. Die moderne Kirche wurde 1966 anstelle eines Kuppelbaus errichtet. Auch eine Erinnerung gab er zum besten. Wie er hier als Jugendlicher mit seinen Eltern einen Gottesdienst besuchte und ihn ein Mädchen von der Predigt abgelenkt habe. Dieser Raum bewährte sich gestern auch für die Altersfeier.Auf der Bühne musizierten die Stossberg-Musikanten, die Tische waren festlich gedeckt, und Gäste hoben guter Laune ihre Gläser. Zwei Männer, die seit kurzem 80 Jahre alt sind, vertieften sich in ein Gespräch über Motorräder und wie sie zu reparieren seien. Ein Tischnachbar fragte schelmisch: «Oder sollen wir lieber Räubergeschichten von früher erzählen?» Es gäbe unzählige Episoden aus dem Erfahrungsschatz der Seniorinnen und Senioren. Gemeinsam blicken sie auf rund 8505 Lebensjahre zurück. Der Anteil der angemeldeten Frauen war etwas höher und betrug 60 Prozent. Die ältesten Anwesenden durften von Ruedi Mattle einen Blumenstrauss entgegennehmen. Josephina Thür, wohnhaft im Haus Blumenfeld, feierte am 18. Juni ihren 99. Geburtstag.Paul Matt wurde am 1. September 95 Jahre alt. Wer nicht mehr so gut zu Fuss unterwegs war, konnte einen Abholdienst in Anspruch nehmen.Obwohl sich die Gäste in unterschiedlicher gesundheitlicher Verfassung befunden haben, strahlten sie Heiterkeit und Freude aus an der geselligen Feier – bei aufmerksamer Bedienung und einem feinen Essen.