Anstehen für Gratistests

Seit gestern Mittwoch sind die Corona-Schnelltests abholbereit. Die Nachfrage bei der Sternen Apotheke in Altstätten war bereits am frühen Morgen gross. Die Abgabe wurde in die ehemalige Molkerei Manser ausgelagert, wo das Team für den Andrang gewappnet war.«Als die Kundinnen und Kunden schon um 7.15 Uhr angestanden sind, haben wir ein paar Minuten früher aufgemacht, um die Wartenden möglichst rasch zu bedienen», sagt Dominik Schnell, Inhaber der Sternen Apotheke. «Wir haben 20000 Tests an Lager und hoffen, dass uns diese rund zwei Wochen reichen.» Beim Eintreffen zur Öffnungszeit um 7.30 Uhr betrug die Wartezeit rund 35 Minuten, die Schlange bestand aus zehn bis 20 Personen.Wer ein Schnelltestkit abholen möchte, muss die Krankenkassenkarte vorweisen. Pro Monat und Person können fünf Selbsttests bezogen werden. Diese Beschränkung gilt für Erwachsene sowie für Kinder.Auch in der Amavita Apotheke im Rhyland, Widnau, zeigt die Kundschaft Interesse an den Selbsttests – aber ohne Schlange zu stehen. «Ganz gemütlich», beschreibt die Geschäftsführerin Jutta Rix den Abgabestart mit 3000 vorrätigen Tests. Wer sich nach Selbsttests erkundigt, erhält die Säckchen an einer separat eingerichteten Kasse. So lassen sich die Kundenströme besser bewältigen, ausserdem wurde zur Mithilfe zusätzliches Personal aufgeboten.«Eine wertvolle Vorarbeit leisteten die Lernenden», sagt Jutta Rix. Sie haben die Selbsttests aus den angelieferten 25er-Packungen in einzelne Beutel abgepackt.In der Apotheke am Rhytor in Rheineck führte dieser Aufwand zu einer Nachtschicht von Dienstag auf Mittwoch. Bis nach Mitternacht bereitete das Personal die Selbsttest-Kits vor. Am Mittwochmittag waren alle weg – 500 Stück wurden in Kürze abgeholt. Die nächste Lieferung soll heute eintreffen, doch das Personal, das zu zweit im Einsatz steht, muss die Tests zuerst wieder einzeln abpacken.Die Kunden reagierten verständnisvoll, wenn Geduld nötig sei, heisst es auf Anfrage. In Gesprächen müsse allerdings oft darauf hingewiesen werden, dass ein negativer Selbsttest nicht zu einem Grenzübertritt berechtige. Viele seien der Ansicht, sie können damit ins Ausland. An der Grenze zu Vorarlberg wird aber entweder ein negativer Antigen-Schnelltest oder ein PCR-Test verlangt. Diese Auskunft führe in machen Fällen dazu, dass Interessierte auf den Test verzichten.Die Selbsttests für zu Hause ergänzen die Testoffensive und sollen dazu beitragen, auch Infizierte ohne Symptome zu entdecken. Eine Kundin der Sternen Apotheke – eine Mutter – schildert eine typische Situation, in der ein Selbsttest angebracht ist: «Die Grosseltern laden zum Essen ein, doch das jüngste Enkelkind hustet und muss sich ständig die Nase putzen. In einem solchen Fall können wir mit den Selbsttests positive Fälle in der Familie erkennen.»Dabei entnimmt man sich die Probe aus dem vorderen Bereich der Nase, eine Viertelstunde später ist das Resultat ersichtlich. Ist es positiv, soll ein PCR-Test folgen, weil dieser zuverlässiger ist.