Dann breitete sich das Virus über alle Erdteile aus und von einem Tag auf den anderen war nichts mehr wie zuvor. Um die Pandemie einzudämmen, wurden Ausgangsbeschränkungen eingeführt, viele Länder schlossen ihre Aussengrenzen. Die Airlines reduzierten ihr Angebot.Das ist für eine Branche, deren Produkt auf möglichst geringe Bodenzeiten ausgelegt ist, ein existenzielles Problem: Während die Einnahmen aus der Passagierbeförderung massiv sinken, verändert sich auf der Ausgabenseite wenig. Die variablen Kosten (etwa für Kerosin) nehmen zwar ab, aber der deutlich grössere Teil der Fixkosten bleibt: Flug-Slots müssen weiter bezahlt, abgestellte Flugzeuge gewartet werden.Die nun seit April sinkenden Neuinfektionszahlen erlauben den Airlines zwar, ihre Kapazitäten wieder raufzufahren, aber der Schaden bleibt immens. So hat der britische Billigflieger Easyjet kürzlich angekündigt, ein restriktives Kostensenkungsprogramm umsetzen zu müssen: 5000 Jobs werden gestrichen. Trotz Lockerung der Massnahmen werden die meisten Flüge noch lange nicht ihre Zielauslastung erreichen. Zudem sind nicht budgetierte Investitionen notwendig, um im Flugbetrieb die Abstandsregeln gewährleisten zu können. Viele Fluggesellschaften werden diese Kosten an ihre Kunden weitergeben. Dennoch dürfte eine grosse Konsolidierungswelle wohl unausweichlich sein.Sinnbildlich für die Krise ist der Fall der deutschen Lufthansa. Der anhaltende Kostendruck in der Branche hat der Airline bereits vor der Pandemie arg zugesetzt. So verlor die Aktie 2019 rund 13 % ihres Wertes, während der DAX um über 25 % zugelegt hat. Und dann kam auch noch das Virus. Der Lufthansa-Konzern hat im ersten Quartal 2020 rund 2,1 Mia. Euro Verlust geschrieben, das zweite Quartal dürfte noch schlimmer sein.Zur Rettung wurde ein staatliches Hilfspaket in Höhe von 9 Mia. Euro geschnürt. Im Gegenzug dazu hat sich die Lufthansa verpflichtet, in Frankfurt und München bis zu 24 Flug-Slots an jeweils einen Konkurrenten abzutreten.Interessiert? Kontaktieren Sie die Experten von Raiffeisen vor Ort. Als ausgewiesene Anlagebank finden wir die passende Lösung für Sie. www.raiffeisen.ch/anlegen.