28.10.2021

Angriffslustige Vorderländer Zeitung

Eine Sonderausstellung im Museum Wolfhalden widmet sich einheimischen Autoren.

Von Peter Eggenberger
aktualisiert am 03.11.2022
Der «Hochwächter am Säntis» erschien erstmals am 5. Januar 1833 und wurde vom Wolfhäldler Arzt Johann Jakob Hohl redigiert. Im Leitartikel der ersten Ausgabe wetterte Hohl unter anderem gegen die in Herisau erscheinende «Appenzeller Zeitung», die zu einem allgemeinen Blatt geworden sei. «Ausser einigen trockenen Aktenstücken schreibt sie kein Wörtlein mehr über die Interessen des eigenen Kantons», bedauert der zum Redaktor gewordene Arzt, der mit seiner Zeitung die vermeintliche Lücke zu schliessen gedachte. Nur ein gutes Jahr später aber verliess Hohl Wolfhalden, weil er zum zweiten Obergerichtsschreiber des Kantons Baselland gewählt worden war. Neuer Redaktor des «Hochwächters» wurde der ebenfalls aus Wolfhalden stammende Leonhard Hohl. Als Pfarrer in Schwellbrunn war er in arge Händel mit Gemeindehauptmann und späterem Landammann Johann Konrad Frischknecht verstrickt, was zu seiner Entlassung und dem Ausschluss aus der Synode führte. Im Juni 1834 wurde er Redaktor in Wolfhalden, und im «Hochwächter» ritt er scharfe Angriffe gegen angesehene Persönlichkeiten. Sein Gastspiel war extrem kurz, und als dritter und letzter Redaktor wirkte Johannes Rohner von Heiden. Bereits Ende Juni 1836 verschwand der «Hochwächter am Säntis» von der Bildfläche.PandemiebedingteEinschränkungen«Leider mussten wir dieses Jahr auf viele Anlässe verzichten. So konnte beispielsweise im Frühling keine offizielle Eröffnung der Sonderausstellung stattfinden», bedauert Ernst Züst, Leiter des Museums. «Vorgesehen waren Lesungen, Zitherklänge und natürlich ein Apéro, und erfahrungsgemäss hätten wir mit viel Publikum rechnen dürfen. Ich hoffe auf normale Zeiten im kommenden Jahr, wobei das Thema der neuen Sonderausstellung noch offen ist.»Hinweis: Das Museum ist vor der Winterpause letztmals am 31. Oktober von 10 bis 12 Uhr geöffnet.

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