11.01.2021

Angekündigte Gastro-Protestaktion verlief im Sand

Mehrere Faktoren scheinen dafür verantwortlich zu sein, dass die Aktion #wirmachenauf schlicht verpuffte.

Der Wirbel vorab war gross, das Fazit gegen Ende des angekündigten schweizweiten Protest-Tages: Es passierte praktisch nichts. Keinerlei Einsätze hatte die Kantonspolizei St. Gallen am gestrigen Montag in Sachen widerrechtliche Öffnung von Bars, Gaststätten oder Restaurants zu verzeichnen. «Wir erhielten keine Meldungen aus der Bevölkerung oder den Gemeinden», zieht Hanspeter Krüsi von der Kantonspolizei St. Gallen am Montag um 18 Uhr Bilanz. Auch den Patrouillen sei tagsüber im ganzen Kanton keine verbotswidrig geöffnete Lokalität aufgefallen.Ende letzter Woche waren auf der Online-Plattform Telegram einige Rheintaler Gemeinden aufgeführt, in denen anscheinend Wirte eine Teilnahme an der gestrigen Aktion in Aussicht stellten (Ausgabe vom 9. Januar). Was hat den Sinneswandel derer bewirkt, die mit einer verbotenen Aktion auf ihre wirtschaftliche Notlage aufmerksam machen wollten? Bessere Entschädigungen in Aussicht gestelltManch einen Wirt hat in Anbetracht der möglichen Bussen, die in die Tausende hätten gehen können, vielleicht schlicht der Mut verlassen. Zum anderen stellte die St. Galler Regierung am Sonntag zeitnah umfassendere Coronahilfen für die Gastrobranche in Aussicht, sollte die Landesregierung nicht selbst im Laufe der Woche entsprechende Massnahmen treffen. Davon dürften wohl auch einige Rheintaler Wirte profitieren, die viel unternommen haben, um ihre Ausfälle zu minimieren und dafür durch die geltenden Richtlinien für finanzielle Hilfen bislang faktisch bestraft werden.Und schliesslich: Wie sollen Lokale gefunden werden, die eine Öffnung planen, wenn die Adresse (verständlicherweise) nicht genannt werden kann? Der Unmut derer, die sich über geöffnete Gasthäuser informieren wollten, um mit ihrem Besuch Solidarität zu demonstrieren, war gestern auf der Online-Plattform jedenfalls gross. (acp)

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