Während der Aufführungen sitzt Andi Loser im Turmhaus und begleitet das Stück musikalisch. Live. Damit hat der Musiker Erfahrung – die Aufgabe bei der Freilichtbühne ist aber anders. «Es ist unverzichtbar, sich in die Rollen zu versetzen, ein Teil von ihnen zu werden», sagt Andi Loser. So gelinge es, dem Publikum Halt zu geben, es zu führen. «Das ist eine Herausforderung und ein Vergnügen zugleich», so der Marbacher.An der Freilichtbühne arbeitet er mit Paul Winter zusammen. Die beiden sind ein eingespieltes Team: «Wir sprechen die gleiche Sprache, denken meist gleich.» Dies sei wichtig, besonders, wenn etwas schieflaufe. Dann müssten sie den Riss flicken oder von ihm ablenken. Die Dritte im Bunde ist Tiina Tomson. Mit Flöte und Gesang führt sie die Melodien und verstärkt so die persönlichen Themen. Am Premierenabend lief alles reibungslos ab. Dies sei ihr Ziel, ihre Aufgabe, «und es ist wichtig, diese Verantwortung übernehmen zu wollen.»Andi Loser spricht von sich als eines der Rädchen, die für den Erfolg ineinandergreifen müssen. Er weiss um die Wichtigkeit seiner Aufgabe, überhöht sie aber nicht: «Es ist wie ein Getriebe, jede und jeder muss seine Aufgabe erfüllen, damit das grosse Ganze klappt», sagt er. Und das grosse Ganze fasziniert ihn. Besonders heraus hebt er den Teamgedanken bei der Freilichtbühne. Und die Stimmung, die an der Aufführung entsteht. «Da ist unglaublich viel Freude dabei, es entsteht eine Energie, aus der Stimmung und Spannung entwachsen», sagt er. Im Turm ist er dafür zuständig, dass diese Spannung nie abreisst. Bei «Anna Göldi» ist dies besonders wichtig, denn das Ende der Geschichte kennen alle.