Amerikaner will in den Bunker

Damit hat der Widnauer Festungsbesitzer Erich Breitenmoser nicht gerechnet, als er vor einem Jahr die Festung Furggels oberhalb von Pfäfers gekauft hat. Die Idee, Preppern die Möglichkeit zu bieten, Räume in der Festung zu mieten, gehörte von Anfang an zu seinen Plänen. Als Prepper gelten Personen, die sich mit individuellen Massnahmen auf jede Art auf Katastrophen vorbereiten, sei es durch Einlagerung von Lebensmittelvorräten oder die Einrichtung von Schutzbauten.Dass die Nachfrage danach so schnell kommt, überrascht sogar Breitenmoser.Vor einem Monat erhielt er aus Dänemark die erste Anfrage. Ein Mann wollte im Krisenfall einen Raum bei ihm mieten. Letzte Woche informierte sich ein wohlhabender Amerikaner aus dem Napa Valley in Nordkalifornien, ob er sich während der Coronakrise in der Festung einquartieren könne. Er habe sich im Internet über die Festung informiert und möchte, falls es in den USA schlimmer wird, mit der ganzen Familie in die Schweiz kommen.Erich Breitenmoser vermietet in seiner Festung jetzt schon Räume für Industrie und Forschung. Die ETH Zürich hat dort ein Gravitationslabor eingerichtet und die Firma Streckeisen Seismic Instrumentation führt in einem Raum spezielle Untersuchungen und Langzeittests durch. Für die private Nutzung der Festung fehlt jedoch noch das richtige Konzept. Obwohl in der Festung 531 Betten bereitstehen, könne er momentan keine «Hotelzimmer» anbieten. Er und seine Familie könnten jedoch sofort einziehen. «Ein Notvorrat ist auch schon gesichert», sagt Breitenmoser.