Ganze zwölf Sekunden dauerte es im letzten Kampf von Helena Zäch, bis auf dem grossen Bildschirm «Ippon» aufleuchtete. Die Gewichtsklasse bis 40 Kilogramm in der Kategorie Mädchen U15 war damit entschieden. Zäch bodigte ihre Gegnerin Sila Alali vom Judoclub St. Gallen-Gossau durch Koshi-Guruma, einem Hüftrad, und sicherte sich damit definitiv den Sieg. Bereits ihre beiden anderen Kämpfe hatte die 13-jährige Eichbergerin, die seit letztem Sommer die Sekundarschule im Altstätter Wiesental besucht, für sich entschieden.
Steiniger Weg zum Sieg
Shakira Gabteni vom Judoclub Kaltbrunn erwies sich im ersten Kampf als zähe Gegnerin. «Sie war stark am Boden», so Zäch. Nicht verwunderlich, dass diese ausgeglichene Begegnung erst im Golden Score entschieden wurde. Die Rheintalerin nutzte eine Gelegenheit und gewann durch Seoi-Toshi, Schulterwurf. Im zweiten Kampf stand Zäch der Tessinerin Alessia Agustoni vom JBC Bellinzona gegenüber. «Gegen Alessia konnte ich mich durch einen Angriff in eine gute Position am Boden bringen», so Zäch. Am Boden konnte sie Agustoni in Haltegriff nehmen und siegte mit Ippon.
Eine Olympiasiegerin in der Schöntalhalle
Bereits am Samstag standen vier Athleten vom Judo & Ju-Jitsu-Club Rheintal (JJJC) auf der Matte. Christian Rebholz startete in der Elite-Kategorie in der Gewichtsklasse bis 73 Kilogramm. In seinem ersten Kampf war er im Angriff aktiver als sein Gegner. Nach sieben Minuten und 45 Sekunden gelang Rebholz ein Konter und siegte mit Ippon. Weniger Glück hatte er in den beiden anderen Kämpfen, die er beide verlor und ausschied. Yury Molodtsov startete in der Masterkategorie bis 81 Kilogramm und musste gegen starke, erfahrene Gegner antreten. Molodtsov kämpfte gut und klassierte sich schliesslich auf dem dritten Platz. «Durch seine Motivation macht Yury schnell Fortschritte und langsam kommt auch die Wettkampfroutine zum Tragen», sagte JJJC-Trainer Christian Kamber. Erst seit fünf Monaten ist Giuseppe Lavanga im Judo mit dabei. Der «Gelbgurt» bestritt in Altstätten erst sein zweites Turnier. Sein Ziel war es, in der Masterkategorie bis 90 Kilogramm Wettkampferfahrungen zu sammeln. Kamber: «Er hat gegen starke Gegner gut dagegengehalten und erreichte Platz drei.»
Daniel Renetzeder in der Elitekategorie bis 81 Kilogramm konnte einen seiner drei Gegner durch Ippon durch eine Ko-soto-gake, Aussensichel, auch bekannt als «kleiner äusserer Haken», bezwingen. Bei seinen beiden anderen Kämpfen musste Renetzeder den Sieg den Gegnern überlassen. Sehr erfolgreich war die kleine Delegation, die aus dem Kosovo nach Altstätten kam. Gecoacht wurde das Team von Majlinda Kelmendi. Viele Judoka liessen es sich nicht nehmen, sich mit der Olympiasiegerin 2016, die sofort nach dem Turnier wieder abreisen musste, auf einem Selfie zu verewigen. «Ich werde wieder nach Altstätten kommen», versprach Kelmendi, die während ihrer Karriere auch noch zweimal Weltmeisterin und viermal Europameisterin war.