16.06.2022

Am Ende retteten sich alle drei Rheintaler Zweitligisten

Au-Berneck, St. Margrethen und Montlingen spielen auch nächste Saison in der 2. Liga, doch 2021/22 war mühsam.

Von Remo Zollinger
aktualisiert am 02.11.2022
Die 2. Liga ist für die Rheintaler Vereine ein hartes Pflaster. Nur noch drei Clubs waren letzte Saison überhaupt dabei – und alle kämpften bis kurz vor Schluss um den Ligaerhalt. Die positive Nachricht: Au-Berneck, St. Margrethen und Montlingen haben sich gerettet und spielen auch 2022/23 in der obersten Regionalliga. Dazu kommt mit Aufsteiger Altstätten ein weiterer Rheintaler – es wird wieder mehr Derbys geben.2021/22 war schon früh absehbar, dass die Rheintaler nicht vorne mitmischen werden. Das Spitzenquartett mit Mels, Dardania, Vaduz II und Abtwil-Engelburg war zu stark. St. Margrethen war zwar gut gestartet, schlitterte dann jedoch in eine Negativserie. Au-Berneck und Montlingen hatten immer mal wieder eine bessere Phase, zu Konstanz fanden sie aber nie.Überall erwiesen sich die Kader als zu dünnEin wesentlicher Faktor war die Kadersituation. Die Besetzung war oft zu dünn, was sich besonders in der jeweiligen zweiten Hälfte von Hin- und Rückrunde zeigte. Bei Au-Berneck etwa debütierten im Frühjahr viele Junge im Fanionteam. Das ist überhaupt kein schlechtes Zeichen, ganz im Gegenteil: Nach Jahren, in denen der Verein sich die Integration junger Kräfte auf die Fahne geschrieben hatte, setzte er dies endlich um. Und die Jungen zeigten ihr Potenzial. Dass aber auch Co-Trainer Roger Meyer mit 42 Jahren noch dann und wann in die Hosen stieg, belegt: Die Tugend ist auch aus der Not geboren.Beim FC St. Margrethen war es in der ganzen Saison ein reges Kommen und Gehen. Er erlebte mal wieder eine Saison, wie es sie nur auf der Rheinau gibt: Auf Erfolgserlebnisse folgten Rückschläge; die Anzahl eingesetzter Spieler ist sehr hoch. Im Winter bliesen die Unterrheintaler zur Transferoffensive – einige dieser Verstärkungen waren nach wenigen Wochen allerdings schon wieder weg.Im Winter verstärkt hat sich auch Montlingen. Von den drei gekommenen Brasilianern erwies sich vor allem Sidinei De Oliveira als Glücksgriff. Sonst war die Kadersituation auf dem Kolbenstein entspannter als bei den anderen Rheintalern.Die Rheintaler Teams zeigen viel CharakterDann und wann herrschte auf den Rheintaler Fussballplätzen Chaos, die Abstiegsangst ging um. Es ist daher keine Selbstverständlichkeit, dass alle drei Vereine in der 2. Liga bleiben. Dies ist vor allem auf etwas zurückzuführen: Die drei Teams zeigten in der entscheidenden Phase viel Charakter.Au-Berneck war sehr gut in die Rückrunde gestartet, verlor danach allerdings den Faden komplett und verlor viermal in Folge. Die Hafner-Elf rappelte sich aber wieder auf, besiegte im richtigen Moment das ambitionierte Vaduz II und blieb bis zum Saisonende viermal unbesiegt. Daraus resultierte Rang sechs – und der inoffizielle Titel als bester Rheintaler Zweitligist.Auch St. Margrethen landete gegen Vaduz II einen wichtigen Sieg, dann folgte jedoch ein bemerkenswertes Auf und Ab. Am Ende hat’s trotz teils unerklärlicher Auftritte (0:4 daheim gegen Schluein) gereicht – dank Siegen im richtigen Moment, wie etwa dem 5:0 in Herisau und dem 2:0 gegen Winkeln. Rang neun gab es zum Schluss.Montlingen lag die gesamte Rückrunde unter dem Strich, teils mit über drei Punkten Abstand. Dennoch behielt man auf dem Kolbenstein die Ruhe, was letztlich ausschlaggebend war. Nicht einmal von der 2:4-Pleite in der vorletzten Runde in Schluein liess man sich beeindrucken: Eine Woche später feierte der FCM vor 510 Zuschauern mit dem 4:0 gegen Winkeln den Ligaerhalt.Die Rheintaler Clubs schrieben letzte Saison auf ihre Art schöne Geschichten. Dennoch ist klar: Jedes Jahr geht das nicht gut. Und die Konkurrenz wird mit Altstätten eher stärker.

Abo Aktion schliessen
News aus der Region?

Alle Geschichten, alle Bilder

... für nur 12 Franken im Monat oder 132 Franken im Jahr.