16.09.2021

Am Bahnhof besser erreichbar

Die Bibliothek St. Margrethen möchte Neukunden werben. Ein Projekt beinhaltet eine Medienrückgabebox.

Von Monika von der Linden
aktualisiert am 03.11.2022
Der Roman ist ausgelesen, das Bilderbuch zum xten Mal angeschaut und das Hörbuch abgespielt. Ist die Ausleihzeit der Medien abgelaufen, sollte man sie möglichst bald zur Bibliothek zurückbringen. Doch ausgerechnet auf dem Nachhauseweg von der Arbeit ist sie geschlossen. Man muss sich erneut auf den Weg begeben.«Obwohl wir regelmässig geöffnet haben, kommt dies so immer wieder vor», sagt Nicole Schmitt, Leiterin der Gemeindebibliothek der Bibliothek im Bahnhof St. Margrethen. «Wir möchten, dass es unserer Kundschaft auch ausserhalb der Öffnungszeiten möglich ist, Medien zurückbringen.» Deshalb hat die BiB eine Medienrückgabebox angeschafft. Mit Hilfe der Lokalhelden-Plattform der Raiffeisenbank St. Gallen sind etwa zwei Drittel der benötigten 5500 Franken durch Spenden zusammengekommen. Den Rest finanziert das BiB-Team aus seinem Budget. «Einige Leute haben uns gesagt, dass sie sich so etwas schon lange gewünscht haben», sagt Caroline Jakob, Leiterin Schulbibliothek. «Es entspricht einem Bedürfnis und unser kleiner Briefkasten wird entlastet.» Am Sommerfest (siehe Kasten) wird die Rückgabebox in Betrieb genommen. Sie wird im Bahnhofsgebäude im Gang vor dem Bibliothekseingang stehen. Dort ist sie vor Wetter geschützt und zwischen 6 und 22 Uhr zugänglich. Die Rückgabebox wird sich bereits in den Herbstferien bewähren können. Dann sind die Öffnungszeiten reduziert.Ältere Menschen lassen sich Medien nach Hause liefernDie Anschaffung der Box ist eines mehrerer Projekte, mit denen sich die Co-Leiterinnen Nicole Schmitt und Caroline Jakob mit ihrem Team in letzter Zeit befasst haben. Nachdem sie im vergangenen Jahr Angeboten für Kindergärten und Schulen besondere Aufmerksamkeit gewidmet haben, halten sie nun vor allem die breite Bevölkerung im Fokus. «Wir wollen am Sommerfest zeigen, dass die BiB nicht verstaubt ist», sagt Nicole Schmitt. Sie sei ein Treffpunkt, an dem man sich mit Themen in einer Form befasse, die über das reine Lesen hinausgehe.Das Fest ist Teil des Projekts «Zugänglichkeit erhöhen – Neukunden gewinnen. Die BiB wird darin von der Bibliotheksförderung des Kantons St. Gallen unterstützt. «Wir möchten im Dorf noch bekannter werden», sagt Caroline Jakob. «Unsere Türe steht jedem offen.»Jene Menschen, denen der Weg zur Bibliothek zu beschwerlich ist (ab Jahrgang 1955), können ein Abo für den Medienlieferdienst zu einem ausgesuchten Themengebiet lösen. Man kann wählen zwischen Krimis, historischen Romanen und Hörbüchern. «In der Pandemie sind wir darauf aufmerksam geworden, dass man auch sonst Einschränkungen haben kann», sagt Caroline Jakob. Die Nachfrage sei im Moment noch bescheiden. Im November zieht das BiB-Team Bilanz und entscheidet, ob der Medienlieferdienst fortgeführt und Abonnenten weiter einmal pro Monat neues Lesefutter in den Milchkasten geliefert wird.Und damit Mitglieder und Passanten auf den ersten Blick sehen, dass die Bibliothek gerade offen ist, flattert immer dann die neue Fahne (Beachflag) vor dem Eingang im Wind.Präsident Roland Stillhard wird die Ehre zuteil, die Medienrückgabebox zu enthüllen. Er tut dies zum Auftakt des Bibliotheksfestes, zu dem die Bevölkerung am Samstag, 18. September, von 10 bis 15 Uhr eingeladen ist (Zertifikatspflicht). Um 10.30 und 13.15 Uhr erzählt Lora eine Geschichte für Kinder im Alter von bis zu drei Jahren. Aus «111 Orte rund den Säntis, die man gesehen haben muss» lesen die Autorinnen Nina Kobelt und Silvia Schaub. Die grossen Besucher lauschen um 14 Uhr den Erzählungen von Berta Thurnherr aus «Äs wöart schù wööra, ma tuat wamma kaa». (vdl)Hinweisbib-online.ch

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