10.12.2018

Altstätter Unternehmen in internationalen Korruptionsfall verwickelt

Gegen einen deutschen Wirbelsäulenchirurgen wird ermittelt: er soll von einem Ableger des Altstätter Medizintechnikunternehmens Icotec AG Geld erhalten haben. Dafür verwendete er Produkte der Rheintaler Firma.

Von rü
aktualisiert am 03.11.2022
Eine Kaderfrau des norddeutschen Icotec-Tochterunternehmens soll dem Arzt hohe Provisionen bezahlt haben.Laut den deutschen Korruptionsermittlern erhielt der damals beim Klinikum Leer angestellte Chirurg bei Verkäufen von Icotec-Produkten an seine Klinik jeweils zehn Prozent des Kaufpreises. Das deckte der «Tages-Anzeiger» auf.Dem Arzt sowie der Icotec-Kaderfrau wird von der Staatsanwaltschaft Osnabrück Korruption in einem «besonders schweren Fall» vorgeworfen. Der Chirurg soll zwischen 2011 und 2016 128'000 Euro privat eingesteckt haben.Beide Firmen, das Mutterunternehmen Icotec AG im Rheintal und der Ableger in Norddeutschland, die Icotec Medical GmbH, werden am internationalen Hauptsitz in Altstätten von CEO Roger Stadler geführt.Stadler bestätigte am Montag gegenüber dem «Tages-Anzeiger», dass «ein Strafverfahren gegen eine ehemalige Mitarbeiterin von Icotec GmbH und deshalb auch gegen Icotec geführt wird». Mehr wollte Stadler aufgrund des laufenden Verfahrens nicht sagen.Der beschuldigte Arzt bestreitet die Vorwürfe. Er gibt an, das Geld von Icotec für Vorträge erhalten zu haben. Für ihn und die ehemalige Icotec-Angestellte gilt die Unschuldsvermutung.

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