12.12.2020

Altstätter Spital nimmt auch Liechtensteiner Corona-Patienten auf

Liechtensteiner Patienten werden in der Spitalregion RWS gleich wie Schweizer behandelt. Das wurde bezweifelt, weil ein Covid-Patient wegen einer Panne in Grabs abgelehnt worden ist.

Von Julia Kaufmann
aktualisiert am 03.11.2022
Region Gegenwärtig kursiert ein Gerücht, dass Liechtensteiner Covid-Patienten in den Spitälern  Altstätten, Grabs und Walenstadt  – also in der Spitalregion Rheintal Werdenberg Sarganserland (SR RWS) – nicht mehr aufgenommen würden, sofern sie nicht der Intensivpflege bedürfen. Tatsächlich wurde letzte Woche eine erkrankte Person aus Liechtenstein im Spital Grabs abgelehnt. Dies allerdings wegen eines «bedauerlichen Kommunikationsfehlers», erklärt Andrea Bachmann, Kommunikationsverantwortliche der Spitalregion RWS. «Dieser Fehler wurde bereits mit dem Rettungsdienst und dem Amt für Gesundheit nachträglich besprochen und die Situation geklärt.» Ausserdem seien die Mitarbeitenden im Spital Grabs noch einmal geschult worden, wie bei solchen Anfragen vorzugehen sei. Nur bei Platzmangel gibt es eine VerlegungDie betroffene Person habe schliesslich vom Landesspital übernommen werden dürfen, bestätigt Sandra Copeland, Spitaldirektorin des Liechtensteiner Landesspitals, auf Anfrage. «Es blieb beim ungewollten Einzelfall», betont Copeland. Denn Covid-Patienten aus Liechtenstein werden genauso in den drei Spitälern der Spitalregion RWS behandelt wie Patienten aus dem Schweizer Einzugsgebiet. Ebenso werden alle Patienten aus dem Einzugsgebiet – seien diese Liechtensteiner oder Schweizer Staatsangehörige – auf der Intensivstation aufgenommen, wenn Platz vorhanden ist. «Wenn kein Platz verfügbar ist, erfolgt eine Verlegung auf eine andere Intensivstation im Kanton», sagt Bachmann. Hierzu zählen etwa das Kantonsspital St. Gallen oder die Klinik Stephanshorn.Sechs von sieben Betten sind auf der IPS belegtPer Stand Donnerstag wurden in den drei Spitälern Grabs, Walenstadt und Altstätten 40 Covid-Patienten betreut. Darunter drei Personen aus Liechtenstein, die sich in Grabs und Walenstadt in stationärer Behandlung befinden. Die Spitäler Altstätten, Grabs und Walenstadt weisen eine Bettenkapazität für maximal 135 stationäre Covid-Patienten auf. Kapazitäten sind noch vorhanden. Auf der Intensivpflegestation (IPS) werden aktuell insgesamt sieben Betten betrieben. Gemäss der Kommunikationsverantwortlichen gibt es hierbei keine Betten, die speziell Covid- oder Nicht-Covid-Patienten zugewiesen sind. Sechs dieser Betten waren per Stand Donnerstag  auf der IPS belegt. «Diese Zahl ist allerdings immer nur eine Momentaufnahme und ändert sich ständig», betont Bachmann. Verlegungen in die Schweiz kommen in Einzelfällen vorIm Landesspital sind die Kapazitäten für weitere Covid-Patienten derzeit auch vorhanden. «Verlegungen in Spitäler mit Intensivbetten wie ins Kantonsspital Graubünden oder das Spital Grabs sind nach wie vor möglich. Dafür sind wir sehr dankbar», sagt Sandra Copeland. Täglich findet ein Austausch der vorhandenen Kapazitäten statt, und die Verlegungen werden zwischen den verantwortlichen Fachkräften abgesprochen. «Verlegungen mussten bis heute glücklicherweise nicht oft gemacht werden, aber sie kommen in Einzelfällen vor», bestätigt die Direktorin.

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