Mislim Imeroski und Reto Kern sind zwei Ostschweizer Dojoleiter, die den 5. Dan erreicht haben. Der Rheintaler und der Kreuzlinger haben die fünfthöchste von zehn Graduierungen des Erwachsenenkarates erreicht. Sie leiten Karateschulen, in denen sie ihr Wissen ambitionierten Sportlerinnen und Sportlern vermitteln.
Doch auch die Dojoleiter eignen sich weiter Wissen an. So traten Imeroski und Kern im Dezember eine Reise nach Japan an. Eingeladen hat sie Sensei Arkawa Takamasa. Er ist im 7. Dan und Professor an der internationalen Budo-Universität in Tokio. Sensei steht als Anrede für Lehrer, Budo ist der Oberbegriff für alle japanischen Kampfkünste. Die Kurse, die die beiden besucht haben, gehörten zur Stilrichtung Wado Ryu.
Diese hat Hienori Otsuka im Jahr 1939 gegründet. Der Begriff Wado Ryu bedeutet «Weg der Harmonie». Er steht für die harmonischen Grundbewegungen, die der verwandten Sportart Jiu Jitsu entstammen. Dazu gehört etwa das Ausweichen eines Angriffs ohne viel Kraftaufwand. Viele Meister haben diese Technik des Karate als spirituelle Disziplin bezeichnet.
Für Imeroskis und Kerns Aufenthalt in der Millionenmetropole hatte Sensei Arakawa ein anspruchsvolles Programm zusammengestellt. Dazu gehörten Lehrgänge bei Sensei Eiji (7. Dan) und Sensei Janagita (8. Dan). Das Trainingspensum betrug täglich vier bis sieben Stunden. Imeroski und Kern konnten auch Trainings leiten, da fast alle Schüler englisch sprachen. Im Vordergrund standen die Partner-Zweikampfübungen in den Stilrichtungen Ohyo Kumite und Kumite. Dazu kam, dass die beiden Ostschweizer bei allen Grossmeistern Privattrainings geniessen durften. Zufrieden, aber auch müde kehrten sie danach wieder zurück.