25.08.2022

Altstätter Busfahrer wird Weltmeister

Der Altstätter Andreas Mosch holte an der Vorderlader-WM eine Goldmedaille, Herbert Grad aus Thal gewann vier Medaillen.

Von mäx
aktualisiert am 02.11.2022
Während in München die European Championships der Leichtathletik und vielen weiteren Sportarten stattfanden, wurde auch bei den Vorderladerschützen und -schützinnen um Medaillen gekämpft. Sie hielten ihre Weltmeisterschaften vom 13. bis 20. August in Pforzheim ab.Mit dabei waren 340 Schützen und Schützinnen aus 22 Nationen, darunter eine 28-köpfige Schweizer Delegation mit vier Vertretern der Schwarzpulverschützen Altstätten, die mit un­terschiedlichem Erfolg abgeschnitten haben. Insgesamt holte die Schweiz sieben Gold-, acht Silber- und sieben Bronzemedaillen. Fünf davon gingen ins Rheintal. Geschossen wurde zum Teil mit bis zu 400 Jahre alten Originalwaffen.  Erfolgreichster Rheintaler ist Andi Mosch aus Altstätten, der sensationell Gold holte. Der Busfahrer mit der ruhigen Hand ist, wie er selbst sagte, mit bescheidenen Ambitionen nach Deutschland gefahren. Am Anfang lief es ihm auch nicht goldverdächtig.Gezittert wie Espenlaub auf dem Weg zum WM-Titel«Nach den ersten beiden Schüssen, einer Zehn und einer Neun, versagten meine Nerven und ich musste hintereinander meine drei Streichresultate aufbrauchen. Zudem zitterte ich wie Espenlaub. Dann gelang mir  aber eine grossartige Serie mit fünf Zehnern und drei Neunern», sagt der Weltmeister fast verlegen. Mit 96 erzielten Punkten in der Kategorie «Tanegashima Original 50 Meter stehend», schlug Mosch den mehrfachen Weltmeister Johan Karlsson um einen Punkt und verfehlte den aktuellen Weltrekord gleichzeitig um einen Punkt. Karlsson sei dann sein erster Gratulant gewesen, wobei einige andere Teilnehmer laut gejubelt haben, weil nach sieben WM-Titeln von Karlsson einmal ein anderer gewonnen habe. «Ich habe nicht im Traum daran gedacht, dass ich den siebenfachen Weltmeister schlagen kann», sagt Andi Mosch. Dieser Erfolg musste natürlich gefeiert werden: «Anscheinend haben wir Schweizer es dabei übertrieben, denn am nächsten Tag hat es in der Kategorie ‹Hizadai Original 50 Meter kniend› hinter Sieger Karlsson nur noch zum vierten Platz gereicht.»Das Gewehr war schon zweifacher WeltmeisterEigentlich war der Sieg von Mosch fast logisch, denn er hat mit der Waffe von Benno Büchel, Präsident der Schwarzpulverschützen Altstätten, geschossen. Büchel wurde mit diesem Gewehr selbst zweimal Welt- und fünfmal Europameister – allerdings nie stehend. Zwar ohne Gold, aber mit mehr Edelmetall im Gepäck konnte Vereinskollege Herbert Grad aus Thal die Heimreise angetreten. Er holte im Einzel eine Silber- und eine Bronzemedaille, beide über 100 Meter liegend, und sicherte sich in der Gruppenwertung zwei weitere Silbermedaillen. Nachdem Grad mit zwei Goldmedaillen von den Schweizer Meisterschaften an die WM fahren konnte, war eher ihm als Mosch der Gold-Coup zugetraut worden. Die Frauen gewannen diesmal keine MedaillenKein Glück, um nicht zu sagen Pech, hatten Inge Grad und die 16-jährige Jenny Mosch. Diese musste für die WM ihren Lehrbeginn um eine Woche verschieben. Fast hätte sich das gelohnt. In der Kategorie der Juniorinnen und Junioren wurde sie mit 90 Punkten Vierte – bei den Erwachsenen wäre sie mit die­sem Resultat auf dem Podest gelandet! «Last but not least» musste sich die sonst ans Podest gewohnte Inge Grad diesmal mit einem fünften Platz be­gnügen.  

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