20.01.2021

Altstätter Bär geht in Österreich viral

Der Bürgermeister von Feldkirch empört eine ganze Nation. Angeblich hat er sich vorgedrängt, um in einem Altersheim gegen Corona geimpft zu werden. Was aber hat das mit dem Altstätter Bär zu tun, der prominent im Rathaus hängt?

Von Christoph Mattle
aktualisiert am 03.11.2022
Im Land Vorarlberg und in ganz Österreich ist ein grosser politischer Wirbel um den Feldkircher Bürgermeister Wolfgang Matt entstanden. Er hat sich in einem Altersheim gegen Corona impfen lassen. Nun wird ihm vorgeworfen, er habe sich vorgedrängt und seine Stellung als Bürgermeister ausgenützt.Matt selber stellt die Sache ganz anders dar und spricht von einer übrig gebliebenen Dosis des Impfstoffs, die hätte weggeworfen werden müssen. Der Wirbel um Matts Tun verbreitete sich im ganzen Bundesgebiet und fand ein grosses Echo, selbst in den nationalen Nachrichten. Auch Bundeskanzler Sebastian Kurz zeigte sich empört.Uns Leser diesseits des Rheins interessiert das Politgeplänkel weniger. Unser Interesse gilt dem Foto von Wolfgang Matt, das in vielen Medien Eingang fand. Beim Bild wendet sich unser Blick schwergewichtig auf den Hintergrund, vor welchem der Bürgermeister sitzt. Da prangt doch deutlich das Altstätter Stadtwappen, mit Bär und rotem Stern.Das Rätsel ist schnell gelöst. Die Wappenscheibe hängt im Feldkircher Rathaus. Sie ist ein Geschenk der Stadt Altstätten, das bei einem einstigen Jubiläum der im Jahr 1218 erstmals erwähnten Montfortstadt überreicht wurde. Im Mittelalter bestanden enge Beziehungen zwischen den Hofleuten von Altstätten und der Stadt Feldkirch. Im 15. Jahrhundert gehörten Altstätten und Feldkirch eine zeitlang demselben politischen Bündnis an. Kampfbereit steht der Altstätter Bär hinter dem bedrängten Bürgermeister. Helfen darf er nicht. Er ist ein Schweizer Bär und bleibt neutral. 

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