02.02.2019

Altstättens Stolz

Altstätten Am Freitag Abend haben die «Newcomer der letzten hundert Jahre» – die Röllelibutzen – zusammen mit dem Museum die Brauchtumsausstellung eröffnet.

Von Gert Bruderer
aktualisiert am 03.11.2022
Gert BrudererWerner Ritter, Vizepräsident der Museumsgesellschaft, bezeichnete die Röllelibutzen als den «Schrecken von Pfarrern, Lehrern und Gebildeten» im 19. Jahrhundert. Seit der Vereinsgründung im Jahr 1919 hätten sich die Butzen aber zum «Stolz von Altstätten entwickelt».Werner Ritter wird «eher Ballett-Tänzer als...»Alle wünschten sich kulturelle Leuchttürme, sagte Ritter, die Röllelibutzen seien einer. Alle wünschten sich eine internationale Ausstrahlung, die Butzen hätten sie. Alle wünschten sich ­einen riesigen Publikumsaufmarsch, die Röllelibutzen hätten ihn. Natürlich schaffte es der Präsident des Vereins Pro Spital Altstätten, sein derzeit politisches Hauptanliegen (und das der breiten Rheintaler Bevölkerung) in seine Ansprache einzubetten, so geschickt, dass er das Wort Spital nicht in den Mund zu nehmen brauchte. Anders als früher käme es heute niemandem mehr in den Sinn, die Röllelibutzen ausrotten zu wollen, sagte Ritter. Was aber die Regierung in St. Gallen mache, stehe auf einem anderen Stern. Immer wieder versuche sie, Altstätten zu piesacken. Aber eher werde er «ein berühmter Ballett-Tänzer», als dass ihr dies gelinge.«Öppe en Generalstab chönnt vil lerne»Der Museums-Vizepräsident ermunterte dazu, Sorge zu tragen «zu unserem Brauchtum, zur Kultur, zu den Sprachen, zur Musik, zum Essen. Ritter dankte dem Röllelibutzenverein für seinen «vorbildlichen Einsatz bei der Vorbereitung und Organisation des Europäischen Kultur- und Brauchtumgstreffens in Altstätten» und meinte, «do chönnt no öppe en Generalstab vil lerne». Entsprechend hohe Wellen dürfte der Anlass, der Mitte Februar stattfindet, noch schlagen. Bereits hat sich der Fernsehsender SWR angemeldet, weil er beabsichtigt, über den Anlass in Altstätten eine halbstündige Sendung zu produzieren.Eine Ausstellung «zum Staunen»Die Sonderausstellung im Museum, die während des Brauchtumstreffens und in der Fasnacht zugänglich sein wird, ist eine ­beeindruckende Schau (siehe Zeitung vom 31. Januar) – eine Ausstellung «zum Staunen», wie Fasnachts-OK-Präsident Alex Zenhäusern sagte. Was der Innerschweizer Andreas Winet zusammen mit bis zu 20 Helfern an drei Tagen zusammengestellt hat, ist eine Ausstellung, die ihresgleichen sucht.HinweisBilderstrecke auf rheintaler.ch; die ebenso geistreiche wie witzige Rede Werner Ritter wird im Laufe des Wochenendes ebenfalls auf rheintaler.ch zu finden sein.

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