18.08.2019

Altstätten nur in der Effizienz nicht stark

In der ersten Runde des Schweizer Cups unterliegt der Rheintaler Zweitligist dem zwei Ligen höher spielenden FC Bassecourt mit 1:3 (0:2).

Von Yves Solenthaler
aktualisiert am 03.11.2022
Yves SolenthalerZwei Spielklassen Unterschied, 3:1 für den Oberklassigen. Die Jurassier treffen in der 16. und 32. Minute sowie zehn Minuten nach der Pause. Die Altstätter verkürzen zehn Minuten vor Schluss per Penalty.So läuft das in solchen Spielen.Aber das Spiel war nicht so, wie es die statistische Kurzfassung vermuten lässt.Sechs gute Torchancen liess Altstätten ungenutztAltstätten hatte sechs reelle Möglichkeiten, ein Tor zu erzielen – die Jurassier kamen zumindest nicht auf mehr. Aber Steiger schlug ein Luftloch (15. Minute), Gächter verfehlte das freie Tor beim Abpraller nach Steiger-Freistoss an die Latte (30.), Böschs Innenristschuss flog Zentimeter am Gehäuse vorbei (45.), der starke Goalie Bourquin entschärfte erst Hujdurs Schuss aus der Distanz (68.), danach Gächters Versuch aus der Nähe (83. Minute). Und beim anschliessenden Corner köpfte ein Verteidiger Böschs Kopfball von der Linie.Auf der Gegenseite war zweimal Garcia rechts durchgebrochen – jeweils im Gegenstoss nach einer Altstätter Chance. Beim 1:0 überforderte sein Dribbling und die Flanke zuerst die linke Altstätter Abwehrseite, dann die gesamte Defensive. Amaouche heisst der Vollstrecker, beim 2:0 war Essomba der Abnehmer von Garcias Hereingabe. Beim dritten Tor zeigten die Jurassier exemplarisch ihr schnelles Umschaltspiel, nachdem Altstätten einen Eckball hatte. Den Treffer liess sich wieder Menanga Essomba notieren.Herausragend in der schnellen Offensive der Jurassier war der Vorbereiter, der 19-jährige Nathan Garcia. Er narrte die Altstätter Verteidiger mit seinen Dribblings – und machte sie hässig mit seiner Fallsucht. Der frühere Xamax-Junior Garcia ist soeben von einem zweijährigen Spanien-Abstecher mit drei Stationen in die Romandie zurückgekehrt.Der grösste Unterschied zwischen den zwei Teams bestand in der Effizienz.Bassecourt war logischerweise technisch besser als Altstätten, es hat das Weiterkommen verdient. Die Gäste spielten nicht den typischen Fussball eines Oberklassigen: Auf Ballbesitz gaben sie nicht viel, vielmehr schalteten sie nach Balleroberungen blitzschnell die schnellen Stürmer ein.Zu Beginn zaghaft, am Schluss stürmisch Altstätten agierte zu Beginn zaghaft. «Wir hatten zu viel Respekt», sagten der neue Trainer Ralph Heeb und Mittelfeldspieler Julian Bösch. Innenverteidiger Eugster hatte früh im Spiel Glück, dass der Schiedsrichter sein Ziehen nicht als Foul (und somit mit Rot) taxierte. Dennoch kam der FCA zu Chancen. Bewundernswert war, wie die gelb-schwarz-roten Spieler weiterkämpften, als das Unterfangen aussichtslos schien.In den letzten 25 Minuten stellte Altstätten klar das bessere Team. Die Gastgeber drehten auf, nachdem ein paar Jurassier bei einer Verletzungsunterbrechung verfrüht Jubelposen gemacht hatten. In der Schlussphase wurden die Oberklassigen gar in ihrer Spielhälfte eingeschnürt.Stolz auf die Leistung, enttäuscht übers Resultat «Was wäre gewesen, wenn wir fünf Minuten vor Schluss das 2:3 erzielt hätten?», fragt Ralph Heeb. Der Auftrieb der Spieler (Bösch: «Plötzlich gewannen wir die kleinen Zweikämpfe») hätte nach dem Anschlusstor noch zu mehr führen können. Auch wenn es nicht dazu kam, als Fazit bleibt mit Heebs Worten: «Es war eine spielerisch und kämpferisch sehr gute Leistung. Der FC Altstätten hat gezeigt, dass er stark ist.»Schweizer Cup, 1. RundeAltstätten (2.) – Bassecourt (1.) 1:3 (0:2)Gesa – 200 Zuschauer.Tore: 16. Amaouche 0:1, 32. Essomba 0:2; 54. Essomba 0:3, 81. Hujdur (Handspenalty) 1:3.Altstätten: Dietsche; Göldi (84. L. Kuster), Eugster, Moser, Liechti; Ergens (59. Liiro), Bösch, D. Lichtenstern, Steiger (75. Y. Kuster); Hujdur; Gächter.Bassecourt: Bourquin; Erard, Martin, Noundou, Gester; Mobili (67. Chappuis), Lachat; Amaouche (75. Zouai), Antunes, Garcia; Essomba.Gelbe Karten: 48. Gächter, 54. Moser, 61. Garcia, 65. Eugster, 74. Amaouche.

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