08.07.2022

Altstätten hat viel Prächtiges auf seinem grossen Stadtgebiet

Von Gert Bruderer
aktualisiert am 02.11.2022
Gert BrudererKunsthistoriker Daniel Studer bescheinigte dem Städtli eine sehr gute Bausubstanz und stellte einige Bauten vor, die im Ortsbildinventar enthalten und somit geschützt sind.Ein erstes, rudimentäres Inventar der Gemeinde entstand in den Siebzigerjahren, jenes von 1989/90 enthält rund 400 Objekte.Künftig sollen es noch 120 bis 130 Gebäude sein. Schützenswert ist etwa das Schulhaus Bild, «fast schon ein griechisch-römischer Tempel», meinte Studer.Als städtisch inspiriertes Backsteingebäude bezeichnete er das Eckhaus an der Trogener-/Heidenerstrasse (ehemals Metzgerei Eugster) aus der Jahrhundertwende. Am «Drei König» (1898) seien die gusseisernen Säulen mit klassizistischer Verkleidung sehr gut ins Städtli eingefügt. Als «einzigartig» lobte er das Wasserreservoir an der Trogenerstrasse, das aussieht wie eine (klobige) Schachfigur. Altstätten erfreut sich generell sehr viel alter Originalsubstanz.Auch einige modernere Bauten sind im InventarEin ebenso «wunderbares (jüngst zum Verkauf ausgeschriebenes) Gebäude» steht im Ebenacker, auf 680 m ob Altstätten, ein Haus mit unverkleideter Fassade, Rillenfries als klassizistischem Element und sogenanntem Fensterwagen.In Lienz steht ein gepflegtes Haus von 1791, «eine Zierde», in Plona ein Pavillon von 1907 mit «Laubsägearchitektur», die in den Jugendstil mündet – eine «beachtenswerte Kleinbaute».Vereinzelt sind auch neuere Gebäude aus den Sechziger-, Siebziger-, fast schon Achtzigerjahren im Ortsbildinventar erfasst. Eine dieser moderneren Besonderheiten ist das 1971/72 entstandene (und in den Achtzigerjahren mit einem Anbau ergänzte) Eigenheim (und Atelier) des Altstätter Künstlers Josef Ebnöther an der Heidenerstrasse. Jüngere Gebäude aufzunehmen, sei «nicht immer leicht, es gibt auch Widerstand», bemerkte Studer.Das Union-Gebäude, eine ehemalige Stickerei mit Kopfbau und lang gezogenem Produktionstrakt an der Bahnhofstrasse, nannte der Kunsthistoriker als Beispiel für Industriebauten, die ebenfalls Aufnahme ins Inventar finden können.Zum Glück habe sich überdies das «Wegsprengen» der Panzersperren am Stoss als zu aufwendig erwiesen; diese seien heute nicht nur schöne Bioto-pe, sondern hätten als wichtige Zeitzeugen auch sonst ihre Berechtigung, Teil des Ortsbildinventars zu sein.

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