21.01.2021

Altpapier bleibt im Februar daheim

Der Zweckverband Kehrichtverwertung Rheintal (KVR) hat beschlossen, die Sammlungen der Vereine zu stoppen.

Von Yves Solenthaler
aktualisiert am 03.11.2022
Die aktuelle Coronaverordnung von Bund und Kanton stoppt ab sofort und bis mindestens Ende Februar die Altpapiersammlungen im Rheintal und im Appenzeller Vorderland. Der Verwaltungsrat des KVR hat die von Vereinen durchgeführte Sammlung von Papier und Karton sistiert, solange die aktuellen Massnahmen gelten.Davon betroffen sind Walzenhausen (Sammlung am 4. Februar geplant), Widnau (6. Februar), Au (nur im Dorf Au, 13. Februar), Berneck (20. Februar) und Oberegg (27. Februar). Die am 16. Februar in Rheineck geplante Altpapiersammlung wird dagegen voraussichtlich stattfinden – dort sammeln Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bauamts das Altpapier ein. «Verantwortlich handeln statt Schlupflöcher suchen»Eichbergs Gemeindepräsident Alex Arnold ist Verwaltungsratspräsident des Zweckverbands KVR. Der Entscheid folge der bundesrätlichen Aufforderung «Bleiben Sie daheim», sagt er.  Knackpunkt der Bundesverordnung ist dabei die Beschränkung auf maximal fünf Personen. Allerdings räumt Arnold ein, dass es theoretisch möglich wäre, in Gruppen à fünf Personen Altpapier einzusammeln. Schwieriger wäre aber wohl, den Verlad des Sammelguts zu organisieren. «Wir können in der aktuellen Lage die Sammlungen nicht verantworten», sagt er. Es wäre zwar möglich, den Vereinen den Entscheid zu überlassen. «Aber das wäre nicht korrekt, weil wir dann die Verantwortung an die Vereine übertragen würden», sagt Arnold. Daniel Brack, Geschäftsführer des KVR, ergänzt: «Es geht nicht darum, Schlupf­löcher in der Verordnung zu suchen, sondern sich der Pandemie angepasst zu verhalten, also Verantwortung zu übernehmen.»Arnold appelliert an die Bevölkerung, das Altpapier nicht an Sammelstellen abzugeben, sondern auf die nächste Sammlung zu warten. «Denn die Altpapiersammlung bedeutet für die ausführenden Vereine einen finanziellen Zustupf, auf den sie nicht gerne verzichten.» Die Altpapiersammlungen würden nachgeholt, sobald die Coronaverordnung gelockert wird.Im Dorf Au wäre am 13. Fe­bruar der FC Au-Berneck mit Altpapiersammeln dran gewesen. «Dass die Sammlung abgesagt wurde, ist eine schlechte Nachricht für uns», sagt Präsident Ernst Graf. Der Entscheid sei jedoch verständlich. Weniger verstanden hatte er, dass im Spätherbst die Sammlungen weitergingen, «obschon sich das Rheintal zu einem Corona-Hotspot entwickelte.» Im November hatte es der Fussballclub nämlich abgelehnt, Altpapier zu sammeln, weil ihm das epi­demiologische Risiko zu hoch war. Damals hatte der STV Au die Aufgabe kurzfristig übernommen.Im Frühling 2020 dage­gen durfte der FC Au während des Lockdowns kein Altpapier sammeln. Danach holten die Vereine unter Einhaltung eines Schutzkonzepts das Papier wieder ab. Für viele eine willkommene Abwechslung im coronabedingt ereignisarmen Vereinsleben. Und auch eine lohnende Arbeit: Der KVR bezahlt pro Tonne Papier und Karton fix 110 Franken, obschon der Marktpreise stark schwankend ist. In den 16 dem KVR angeschlossenen Gemeinden wurden im letzten Jahr 1800 Tonnen Karton und Altpapier gesammelt – Tendenz rückläufig, wobei die Kartonmenge in den letzten Jahren zugenommen hat.

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