25.09.2018

Altes Handwerk erlebt

Vor 30 Jahren eröffnete die Gemeinde das Ortsmuseum im früheren Wirtshaus Oberes Bad. Am Samstag feierte es mit einem Tag der offenen Tür den 30. Geburtstag.

Von Katja Bellino
aktualisiert am 03.11.2022
Ein Höhepunkt war die neu eingerichtete und in der Schuhmacherei integrierte Sattler-Ecke. Sie wurde in den letzten Monaten realisiert und dem interessierten, sehr zahlreichen Publikum präsentiert. Eine weitere Neuheit ist die Ergänzung des Sportlerkellers durch die Erfolge des Olympia-Silbermedaillengewinners Marc Bischofberger.Der Einladung zum «HandwerkERleben» und dem Versprechen, den alten Werkstätten und Stuben wieder Leben einzuhauchen, folgten viele. Schon bei der Begrüssung durch Gemeindepräsident Alexander Breu war der Vorplatz gut bevölkert. Nach der Vorstellung der elf Handwerkerinnen und Handwerker wurden sie mit dem Kommando «an die Arbeit!» an die Plätze gebeten.Eine Ausstellung, die vor Vielfalt strotztIn der Schmiede (Benjamin Ender) und der Wagnerei (Ernst Kobler) konnte man viel erfahren – auch über die Teamarbeit bei der Herstellung eines Rads. Es war ein Erlebnis für die Sinne mit Feuer, Rauch, Metall- und Holzduft. In der Stube zeigte Spinnerin Leslie Etter den Weg vom Schaf zur Wolle und bat das Publikum ans Spinnrad. Am Tisch konnte man sich der Strickrunde mit Vreni Kobelt anschliessen. In der Weinbauausstellung stand Winzer Silvan Kobelt Rede und Antwort, er zeigte die Frostschutzmethoden von früher oder erklärte das «Suusergröll».Ganz Ohr war eine grosse Gruppe beim Vortrag von Kräuterfrau Angela Deiss, die neben dem Kräutergarten vom Räuchern mit einheimischen Pflanzen erzählte. Ein weiteres Highlight war die Autogrammstunde mit Marc Bischofberger. Trotz dichtem Kalender nahm er sich Zeit dafür. Auf viel Interesse stiess die neue Sattler-Ecke. Das jüngste Kind im Oberen Bad zeigte die Lebendigkeit des Ortsmuseums. Fritz Girardet fehlten weder Worte noch die Freude, Geschichten zu erzählen und das alte Handwerk zu erklären. Wo früher öffentlich gebadet wurde, konnte ein Handbad genossen werden. Anja Perron bot eine Handmassage an.Zwischendurch konnten die Besucher dem Kegelspiel auf der alten Kegelbahn frönen. In den Wirtsstuben war das fleissige Servicepersonal gefordert, denn die Marper Rohrlandjäger vom Grill und die Kürbissuppe schmeckten gut. Auch bei einem Becher frisch gepresstem Süssmost von Ruedi Kobelt konnte man sich nach der Mitarbeit stärken. Gleichzeitig präsentierte Bio-Bäuerin Esther Buob ihre Gemüsespezialitäten. Bei Büscheler Kuno Kobelt kam manch eine Kindheitserinnerung hoch. Tipps und Tricks wurden diskutiert, wie in aufwendiger Handarbeit das Kleinholz zu Reisigwellen gebunden wurde.Das Obere Bad war schon früher ein interessanter Ort der Begegnung. Auch heute ist es noch ein Ort, wo die Vergangenheit lebt und wo sich Generationen zusammenfinden. Das zeigte der grosse Besucherandrang. (kb)

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