Die Stadt Altstätten ist Eigentümerin mehrerer Grundstücke an der Kugelgasse. Das Haus Kugelgasse 3 mit dem aussergewöhnlichen Garten (Kugelgasse 3 und 7) hat die Stadt im Jahr 1989 von Frida Hasler sel. erworben. Im Jahr 2010 konnten die angrenzende Wiese (Kugelgasse 9) und 2021 die Liegenschaft Kugelgasse 5 gekauft werden, womit die Stadt eine zusammenhängende Fläche von rund 3700 m² besitzt.
Veränderte Ausgangslage
Bereits vor elf Jahren hat die Stadt für das Gebiet eine Überbauungsstudie in Auftrag gegeben, basierend auf den Standbeinen Wohnen, Theaterhaus und Parkierung. Das Diogenes Theater ist mittlerweile in die Museumsliegenschaft Prestegg umgezogen, womit sich – auch durch den zwischenzeitlich erfolgten Zukauf der Kugelgasse 5 – eine veränderte Ausgangslage ergab.
Wie die Stadt Altstätten nun in einer Medienmitteilung schreibt, hat der Stadtrat zur Überarbeitung und Weiterführung des Projekts Anfang 2021 eine Arbeitsgruppe gebildet. Diese setzt sich zusammen aus drei Stadtratsmitgliedern, der Stiftungsratspräsidentin der Hasler Sonnenberg-Stiftung, einer Anwohnerin, dem Präsidenten des Vereins Diogenes Theater, einem Architekten und einer Mitarbeiterin der Stadtverwaltung. In sechs Sitzungen hat sich die Arbeitsgruppe mit den Rahmenbedingungen, Bedürfnissen und Möglichkeiten der Umgestaltung und künftigen Nutzungen befasst. Im Laufe des Prozesses wurde der Verfasser der früheren Projektstudie, Architekt Hubert Bischoff aus Wolfhalden, erneut hinzugezogen und beauftragt, das Projekt zu überarbeiten.
Überarbeitetes Bauprojekt
Aufgrund der ungenügenden Bausubstanz der Häuser Nr. 3 und 5 geht die Arbeitsgruppe von einem Abbruch der bestehenden Häuser aus. Hubert Bischoff hat das Projekt in enger Begleitung durch die Arbeitsgruppe überarbeitet. Die Zwischenresultate wurden mehrfach besprochen und weiterentwickelt. Nun liegt das Vorprojekt vor, welches mehrere abgestufte Baukörper und eine Parkgarage umfasst. Im Idealfall bietet die Garage auch Parkplätze für Anwohnende der Kugelgasse.
Besonderes Augenmerk auf dem Garten
Auf den Garten legte die Arbeitsgruppe ein besonderes Augenmerk: Er soll als attraktive Garten- und Parkanlage im Andenken an Frida Hasler erhalten und in eine neue Generation überführt werden. Der Garten würde flächenmässig grösser, einzelne Teile müssten aber angetastet werden.
Zur Entwicklung eines Gartenkonzepts wurden die Landschaftsarchitekten Kenneth Dietsche von der OePlan GmbH Altstätten und der auf Gartendenkmalpflege spezialisierte Martin Klauser aus Rorschach, hinzugezogen. Die Landschaftsarchitekten hatten den Auftrag, den heutigen Zustand der Gartenanlage zu beurteilen, eine gartendenkmalpflegerische Einschätzung vorzunehmen und ein tragfähiges Konzept für die Zukunft zu entwickeln hinsichtlich der neuen Bebauungsstruktur, Nutzungsmöglichkeiten und Pflege. Das Konzept liegt vor und wurde der Arbeitsgruppe kürzlich vorgestellt.
In einem nächsten Schritt werden die Eigentümerinnen und Eigentümer der Liegenschaften in der Umgebung des Areals und weitere Anspruchsgruppen informiert. Die öffentliche Informationsveranstaltung für die Bevölkerung ist für Dienstag, 6. Juni, um 19.30 Uhr im «Sonnen»-Saal vorgesehen.