Bauvisiere zeigen schon seit Wochen die Dimensionen des Neubaus an, der an die Stelle des alten, heimeligen Altersheims Blumenfeld zu stehen kommen soll. Das Gesuch für den Abbruch des in die Jahre gekommenen Holzbaus lag bis Anfang Woche auf. Einsprachen gingen bei der Stadt keine ein, wie die Stadtkanzlei auf Nachfrage bekannt gibt; der Abbruch werde nächstens bewilligt.
Das Baugesuch für den Neubau liegt noch bis 1. Dezember auf. Im Stil der unmittelbar daneben bereits realisierten Alterswohnungen sollen in dem Neubau weitere Alterswohnungen entstehen sowie Pflegezimmer fürs Alters- und Pflegeheim Haus Blumenfeld, das momentan in einem Provisorium untergebracht ist.
Der Entscheid hängt von der Teuerung ab
Christof Steger, der Verwaltungsratspräsident der Genossenschaft Alterswohnungen Blumenfeld, geht davon aus, dass die Baubewilligung Anfang Jahr vorliegt. Ob dann tatsächlich gebaut wird, ist allerdings nach wie vor nicht sicher. Bereits im Mai hiess es an der Bürgerversammlung der Evangelischen Waisenguts- und Fondsgemeinde, auf deren Boden die Genossenschaft bauen würde, dass der Entscheid von der Teuerung abhänge.
Daran hat sich nichts geändert, hält Steger fest. Sobald die Baubewilligung vorliegt, werden Offerten eingeholt.
Erst wenn wir die Offerten in Händen halten, wird sich zeigen, ob die Planung verhebt oder Makulatur wird.
Die Optionen, die sich zu jenem Zeitpunkt bieten werden: bauen, abgespeckt bauen, zuwarten oder das Projekt abbrechen.
Bis auf weiteres Flüchtlingsheim
Im Mai quartierte die Stadt aus der Ukraine Geflüchtete im leerstehenden «Blumenfeld»-Altbau ein. Zeitweise waren es bis zu zwölf Personen, die hier untergebracht waren; auch aktuell sind es laut städtischem Sozialamt noch zehn.
Das Haus diente der Evangelischen Waisenguts- und Fondsgemeinde bis letztes Jahr als Altersheim für mehr als 20 Betagte. Der Komfort ist allerdings nicht mehr zeitgemäss, nicht für die Bewohnerinnen und Bewohner und wegen des fehlenden Lifts und anderer heute üblicher Infrastruktur auch nicht für die Pflegenden. Für die Zwischennutzung, die sich aus der Not heraus ergab, bewährt sich das alte Haus aber durchaus: «Die Geflüchteten fühlen sich hier wohl», stellt Roman Zimmermann, der Leiter des Sozialamts der Stadt Altstätten, fest.
Die Kapazität des Hauses genüge zurzeit ebenfalls. Man schaue sich zwar laufend nach Alternativen um, intensivieren werde man die Suche voraussichtlich aber erst auf den vorgesehenen Abbruchtermin hin. Die Planung sei gleichwohl schwierig, weil sich die Situation laufend ändere. Man halte deswegen den Kontakt mit Haus- und Wohnungseigentümern aufrecht.
Ausgesprochen hilfreich sei zudem die Arbeit des Vereins Shelter Ukraine um den Montlinger Martin Tschirren. Der Verein bietet aus der Ukraine Geflüchteten Sprachkurse an, was diesen die Integration in den Arbeitsmarkt erleichtere und die Sozialämter erheblich entlaste, dankt Zimmermann. (mt)
www.shelter-ukr.ch