Kurt Maute sprach am Dienstag von zwei Dutzend Infizierten und «grossteils mildem Verlauf». Er versicherte, alle Corona-Schutzmassnahmen seien immer eingehalten worden und alle positiv Getesteten begäben sich jeweils in Isolation (wir berichteten).Von mehreren Seiten – Angehörigen wie Heimbewohnern – tönt es anders. Die Zahl der Infizierten liege deutlich höher als von Maute angegeben, die Angestellten seien am Anschlag, wiederholt hätten auch positiv Getestete arbeiten müssen und – besonders schlimm – es seien Menschen wegen Corona gestorben.Kurt Maute sagt, er habe eine korrekte Zahl genannt, doch sie verändere sich laufend. Dass in der letzten Zeit auch infizierte Menschen gestorben seien, treffe zu. Sie seien aber nicht an, sondern mit dem Virus gestorben. Auch diesen Dienstag und am Mittwoch seien insgesamt drei Todesfälle zu beklagen gewesen.Maske in der Pflege konsequent getragen?Ein besonders schwerwiegender Vorwurf, der mehrfach vorgebracht wird, lautet so: Nicht nur in der Cafeteria (nach der Lockerung im Sommer) sei man sich maskenfrei begegnet, sondern auch in der Pflege sei ohne Masken gearbeitet worden - seit Anfang Sommer. Erst seit Samstag, 23. Oktober würden Masken getragen.Kurt Maute sagt hierzu: Im öffentlichen Bereich (wie in der Cafeteria) sei keine Schutzmaske vorgeschrieben gewesen, hier hätten sich nur negativ Getestete aufgehalten; alle Infizierten hätten sich jeweils in Isolation begeben. Bei genügendem Abstand sei auch ausserhalb der Cafeteria ein maskenfreies Miteinander vorgekommen, bei nahem Kontakt aber nie. Widerspruch zum Trotz, hält der Heimleiter an seiner Darstellung fest, die Vorgaben des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) seien immer eingehalten worden.Nach positivem Ergebnis arbeiten müssen?Dass positiv getestete Mitarbeiterinnen hätten arbeiten müssen, verneint eine Mitarbeiterin «mit hundertprozentiger Sicherheit». Auch Kurt Maute sagt: «Dieser auch intern geäusserte Vorwurf stimmt absolut nicht, und ich muss ihn entschieden zurückweisen.» Es sei lediglich vorgekommen, dass nach einem Schnelltest morgens um 7 Uhr trotz positivem Ergebnis eine bestimmte angefangene Arbeit kurz beendet worden sei; nach einer Viertel- oder halben Stunde sei der PCR-Test erfolgt. Sei auch dieser positiv gewesen, sei die betreffende Person nicht zur Arbeit zurückgekehrt.Das Altersheim Feldhof behebe personelle Engpässe auf korrekte Weise: Man greife bei Bedarf auf einen kantonalen Pool von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zurück. Maute sagt, bei einer Gefährdung des Betriebs aus personellen Gründen könnte beim Kanton sogar eine minutiös begründete Ausnahmebewilligung für den Arbeitseinsatz positiv Infizierter eingeholt werden, aber darauf wolle man bewusst verzichten.«Setze mich mit Kritikern jederzeit an einen Tisch»Mit Blick auf den Katalog an erhobenen Vorwürfen gegenüber dem Feldhof sagt Kurt Maute, er sei jederzeit bereit, sich mit den betreffenden Kritikerinnen und Kritikern an einen Tisch zu setzen und jeden Punkt eingehend zu erörtern. Die Schutzmassnahmen trage er von allem Anfang an aus Überzeugung mit. Er habe nicht nur sich selbst so bald wie möglich impfen lassen, sondern auch der Feldhof sei im Kanton eines der ersten Heime, bei dem das Impfteam des Kantons vorbeigekommen sei.Jetzt kann niemand mehr ins AltersheimDass bis Anfang dieser Woche, wie ebenfalls kritisiert wird, jeder und jede «frischfröhlich ins Heim spazieren konnte», obschon das Corona-Problem längst ein besonderes Ausmass angenommen hatte, trifft zu. Der Heimleiter sagt, die nicht infizierten Menschen sollten ihre sozialen Kontakte ganz normal pflegen können. Dies sei explizit in Absprache mit dem Kanton so abgesprochen gewesen.Am Mittwoch, 3. November sei das Haus nun aber für die Öffentlichkeit (und somit auch die Angehörigen) geschlossen worden. Die entsprechende Mitteilung an die Angehörigen sei noch am Mittwochabend verschickt worden. Die mehrfach geäusserte Klage, Angehörige seien angesichts der vielen Infektionen im Heim, unzureichend informiert worden, weist Maute ebenfalls zurück. Über positive Testergebnisse habe das Heim die Angehörigen jeweils in Kenntnis gesetzt.