19.07.2020

Altenrhein erhält ein Dorfzentrum

Mit einer Wohnüberbauung schafft die Ortsgemeinde auch einen Begegnungsplatz. Ende August ist Baubeginn.

Von Jolanda Riedener
aktualisiert am 03.11.2022
Es ist ein Grossprojekt für das Fischerdorf Altenrhein: Acht Wohnhäuser mit 55 Mietwohnungen sollen bald mitten im Dorfzentrum gebaut werden. Mit einem Architekturwettbewerb hat die Ortsgemeinde Altenrhein das Projekt lanciert. Das Siegerprojekt «Dichter» überzeugte mit «neuer, angemessener Urbanität», heisst es im Jurybericht.«Bis jetzt gibt es kein rich-tiges Dorfzentrum in Altenrhein», sagt Dominik Noger, Vizepräsident der Ortsgemeinde. Zwar habe Altenrhein einige schöne Ecken, zum Beispiel das «Jägerhaus» oder die Marina Rheinhof. Als einer der wenigen Treffpunkte im Dorf gilt noch die Post – der frühere Dorfladen ist nicht mehr. Neben Wohnraum will die Ortsgemeinde deshalb einen Dorfplatz gestalten und mit einem Café beleben. Laut Noger werde es die Ortsgemeinde betreiben, ein Mietvertrag ist für mindestens die ersten zehn Jahre vorgesehen: Man investiere damit für die Bevölkerung. Verhandlungen mit einer möglichen Betreiberin des Cafés laufen bereits.Klare Ortsmitte undverkehrsberuhigendDer Dorfplatz soll laut Dominik Noger mit Bäumen und Hecken begrünt werden. Auch soll der Platz einen Brunnen und Sitzbänke erhalten, die zum Verweilen einladen, aber dennoch verhältnismässig zur Grösse des Dorfplatzes passen.Das Projekt hat Auswirkungen auf die Verkehrsführung: Die Dorfstrasse wird optisch in die Überbauung eingebunden. Dort ist weiterhin die Bushaltestelle «Altenrhein Dorf» vorgesehen. Ein einheitlicher, farbiger Belag verdeutlicht neu die klare Ortsmitte und wirkt verkehrsberuhigend. Diese Massnahme soll Autofahrer dazu bewegen, langsamer zu fahren.«Ein neues Dorfzentrum, welches das Ortsbild von Altenrhein entscheidend prägen wird», heisst es auf der Website der Fortimo AG. Voraussichtlich im Sommer oder Herbst 2022 sollen die ersten Wohnungen bezugsbereit sein, teilt die Firma auf Anfrage mit. Ursprünglich war die Realisierung der Überbauung im Dorfzentrum in zwei Etappen geplant.Mit der Weiterentwicklung der Überbauungspläne wurde aber klar, dass ein Grossteil der Wohnhäuser bereits in einer ersten Etappe gebaut werden muss – unter anderem aus statischen Gründen in Zusammenhang mit der Erstellung der Tiefgarage. Daraus entstanden höhere Kosten, schildert Dominik Noger. Die Ortsgemeinde als Eigentümerin konnte diese nicht mehr stemmen und suchte darauf eine Investorin. Diese fand sie in der Fortimo AG.Mehr Wohnungen, dafür kleinereBei der Investorenausschreibung 2018 waren noch 49 Wohnungen vorgesehen, nun werden es 55. Im Hinblick auf die demografische Entwicklung wurde der Wohnungsmix innerhalb der vorhandenen Fläche noch etwas angepasst, heisst es seitens der Fortimo. Realisiert werden nun vier 1,5-Zimmer- Wohnungen, 22 Wohnungen mit jeweils 2,5 Zimmern, 20 Wohnungen mit jeweils 3,5 Zimmern und neun 4,5-Zimmer-Wohnungen.Das bestehende Richtprojekt wurde vom Architekturbüro Baumschlager Eberle, das bereits das Siegerprojekt stellte, an die Bedürfnisse der Fortimo angepasst und noch verfeinert. Seit März dieses Jahres ist die Baubewilligung rechtskräftig.

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