Monika von der LindenVor einem Jahr feierten die Röllelibutzen im Rahmen ihres 100-Jahr-Jubiläums das Europäische Kultur- und Brauchtumsfest. «Speziell war, dass viele Leute in Altstätten waren, die das Städtli zuvor noch nie gesehen hatten», sagte Vereinspräsident Carlo Pinardi am Dienstag vor den Medien. «Sie haben unsere Kultur nach aussen getragen und uns internationale Beachtung gebracht.» Carlo Pinardi beschrieb den Umzug als einen Höhepunkt mit ungewohnten Klängen vor der Kulisse der Altstadt.Der Verein schwelgt aber nicht nur in schönen Erinnerungen. Er hat für die 101. Altstätter Fasnacht einige Neuerungen erarbeitet und sie mit Bewährtem kombiniert.Das Brauchtum weiterführenDie erste grosse Veranstaltung der Strassenfasnacht ist die Kinderfasnacht am 20. Februar, dem Schmutzigen Donnerstag. Zum Kinderumzug haben sich 970 Teilnehmer aus Altstätten und acht weiteren Dörfern angemeldet. «Wir investieren in die Jugend im ganzen Tal, damit das Brauchtum weitergeführt wird», sagte OK Präsident Alex Zenhäusern.Mehr als fünfzig Gruppen zogen im letzten Jahr mit dem Tschätteri durchs Städtli. Die Butzen führten den Umzug wegen der Grösse auf einer neuen Route. «Das Fest ist nach dem Jubiläum wieder abgeflacht.» Mit 29 Gruppen ist der Tschätteri wieder so gross wie im Jahr 2018. Die Besucherinnen und Besucher können am Samstagabend wieder am gewohnten Ort stehen und den Tschätteri verfolgen. Auch der Umzug am Sonntag ist mit 45 Gruppen wieder kleiner. Im nächsten Jahr soll er erneut auf 50 bis 65 Gruppen anwachsen.Aus der Botz-Tuusig-Nacht am Freitagabend wird der Botza-Stadl. Für den Unterhaltungsabend errichten die Röllelibutzen eine komplett neue Infrastruktur auf dem Stossplatz. Sie bauen ein Zelt auf, das aussieht wie ein Holz-Stadl. Dazu sind die Blachen von innen und aussen bedruckt. Es sind Balken und Fenster angedeutet. Innen «hängen» sogar Bilder. «Die Ambiance ist wie in einer gemütlichen Beiz. Die Leute sitzen an langen Tischreihen und auf gepolsterten Stühlen», sagte Alex Zenhäusern. Somit räumte er das Gerücht aus, im Stadl müsse man auf unbequemen Bänken sitzen. «Das Niveau und der Komfort werden angehoben.» Serviert wird ein roter und ein weisser Botza-Wii. Die Etiketten hat der einheimische Künstler Josef Ebnöther gestaltet. Auch die dreidimensionale Bühne kommt in Stadl-Manier daher. Die Stars schreiten von oben her eine Treppe hinab auf die Bühne.«Wir sind der erste Verein, der etwas gegen das Lädelisterben im Städtli unternimmt», meinte Alex Zenhäusern lachend. Es ist die Botza-Stube in der Engelgasse. Dort richten die Röllelibutzen ein Vereinslokal ein. Rechtzeitig zur Fasnacht ist das Schaufenster bereits fertig beklebt und als Vereinslokal erkennbar. Es dient nicht der Gastronomie, sondern es wird das Vereinsarchiv untergebracht und Material eingelagert.Hinweisrheintaler.ch/botzasprutz