Mit einer veritablen Stunteinlage begann die Feier zur Einweihung des «Säntis 2000» am 17. Juni 1998. Ein als «Spaceman» verkleideter Monteur der Firma von Roll seilte sich aus 80 Meter Höhe aus einer Luke der neuen Antenne zur Schar der geladenen Gäste ab. Dort übergab er Hans Höhener, Verwaltungsratspräsident der Säntis-Schwebebahn, und Walter Riedweg von der Swisscom eine Schere. Mit dieser wurde ein Paket geöffnet, dem 17 Brieftauben entflogen und die frohe Botschaft auf analogem Weg ins Schweizer Mittelland überbrachten. Vom Säntis aus werde nahezu die halbe Deutschschweiz mit Telekommunikationsdienstleistungen, Radio- und Fernsehprogrammen versorgt, sagte der damalige Direktor der Swisscom St. Gallen, Gerhard Frey, in seiner Ansprache. Daran hat sich im Wesentlichen bis heute nichts geändert. Neu ist, dass immer mehr Arbeiten durch Fernwartung und -steuerung vorgenommen werden. Seit Anfang Jahr sind daher keine Swisscom-Mitarbeitende mehr auf dem Säntis stationiert. Auf dem Säntis werden Richtfunk- und Sicherheitsfunksignale durch Swisscom-Broadcast und verschiedene Mitbenutzer übertragen. Die Station beherbergt Mess- und Überwachungsanlagen von Meteo Schweiz, Messanlagen für Blitze der EPFL, Lausanne, und eine Basisstation für die Internetversorgung von Flugzeugen.Kommunikationstechnik im Wandel2007 erfolgte die Inbetriebnahme des digitalen Fernsehens DVB-T und die Abschaltung der analogen TV-Übertragung. Seit 2009 setzt sich die digitale Verbreitung von Radioprogrammen immer mehr durch, und DAB+ ersetzt nach und nach die analoge Verbreitung über Ultrakurzwellen (UKW). Die Leistung moderner Sendetechnologien werde immer grösser und die Anlagen kämen mit immer weniger Platz und Energie aus, teilt die Swisscom auf Anfrage mit. Der gewonnene Platz stehe aktuell leer, gerne würde sie diesen vermieten. Aktuell sind keine neuen Nutzungen geplant. Die Sendestation Säntis bleibt gemäss Swisscom auch in absehbarer Zukunft ein wichtiger Standort für die terrestrische Verbreitung von Radio- und TV-Programmen, Richtfunk- und Funksignalen im Schweizer Netz. Karin Erni