27.10.2019

«Alles einsteigen!»

Der Rheintalische Eisenbahn-Amateur-Klub öffnete am Wochenende seine Türen für alle Interessierten.

Von Gerhard Huber
aktualisiert am 03.11.2022
Gerhard Huber Wenn der «Glacier-Express» auf den «Bernina Express» trifft und die «Rhätisches Krokodil» genannte Lokomotive eine Zuggarnitur mit Zementtransportwagen zieht. Wenn der Staader Bahnhof nur wenige Meter entfernt vom Rorschacher Bahnhof liegt und die Gleistrassen an Fantasieburgen vorbei über Viadukte und durch zahllose Tunnels bis in mehrstöckige, unterirdische Bahnhöfe führen. Wenn man all dies an einem Ort erleben kann, dann ist man der schnöden Realität entflohen und befindet sich in der Welt der Modelleisenbah-ner vom Rheintalischen Eisenbahn-Amateur-Klub Reak in Thal.Fantasielandschaften und BahnhofsbautenJedes Jahr laden die Modelleisenbahner die Bevölkerung ein, um an einem Wochenende der offenen Tür ihre grossen Anlagen im vereinseigenen Gebäude in Buriet zu bewundern. Grosse Modellfantasielandschaften, originalgetreue und massstabgerechte Bahnhofsbauten und natürlich viele Hundert Meter an Gleistrassen in den Spuren N, H0, 0 und I. Mit zahlreichen Zuggarnituren in Bewegung und noch mehr Garnituren, die auf den verzweigten Bahnhofsgleisen auf ihre Abfahrt warten. Auf das Erinnerungen an die gute alte Zeit herbeirufende «Alles einsteigen!» des Kondukteurs, der noch mit der Druckzange die Billette entwertete.«Das Rollmaterial gehört unseren Mitgliedern, dem Klub die Anlagen», erklärt Reak-Vizepräsident Marcel Kaeser bei einem Rundgang durch die im Laufe von mehr als dreissig Jahren, nämlich seit der Eröffnung des Klubheims im Jahr 1983, entstandenen Modellanlagen. «Wir haben derzeit rund zwanzig aktive Mitglieder, erfreulich viele davon sind junge Leute. Interessenten sind natürlich jederzeit willkommen.» Kernveranstaltung im KlublebenDer jährlich stattfindende, auf Samstag und Sonntag verteilte Tag der offenen Tür ist die Kernveranstaltung im Klubleben und generiert mit Tombola und Festwirtschaft Mittel für die Klubkasse für ein ganzes Jahr. Denn natürlich kostet der Unterhalt des Gebäudes und der Anlagen auch Geld. Wobei die Modelleisenbahn in Thal nach Schätzung von Marcel Kaeser zwar zu den etwa dreissig grösseren Anlagen der Schweiz gehört. Die umfangreichste Anlage wird derzeit in Schaffhausen gebaut. Aber nicht von einem Klub oder Amateuren, sondern professionell organisiert von angestellten Modellbauern.» Es darf bezweifelt werden, ob diese für den zahlenden Besucher errichtete Anlage dann auch den Charme und das Charisma der Modelleisenbahnanlage in Buriet hat.

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