Max PflügerNachdem bereits am Freitag die Musikgesellschaft Konkordia Widnau in der Olma-Arena die Herzen der Messegäste erobert hatte, konnte das Rheintal sich am Festumzug noch einmal ins rechte Licht rücken. Dem Rheintaler Rebbau verbundene Vereine und Institutionen hatten keine Mühe gescheut, die Sonderschau «St. Galler Wein» und insbesondere die Präsentation der Rheintaler Weine mit einem eindrücklichen Umzug, aufwendigen Wagen, prächtigen und fantasievollen Gewändern und grosszügig gereichten «Versucherli» einzuläuten.Sechs Gruppen präsentierten sich in St. Gallen hinter dem vierspännigen Ochsenwagen mit dem Lüchinger Urs Baumgartner als Abt Otmar mit dem Weinfässchen: Die Gemeinde Thal mit rund 120 Teilnehmern, gleich zwei Gruppen des Vinum Berneck, das Bernecker Torkelfest mit seinen antik gekleideten Damen und Herren, der Rebbauernverein Balgach, der Verein Rheintalwein sowie das «Haus des Weins». Das neue Begegnungs-, Kultur- und Degustationszentrum wird Ende dieses Monats eingeweiht.Die Wagen und Fussgruppen führten Sehenswürdigkeiten wie den Thaler Buechberg oder das stolze Bernecker Rathaus mit. Sie gaben einen fröhlichen und vielfältigen Einblick in die Kultur des Rebbaus, seine geschichtliche Entwicklung und das Küferhandwerk. Musikformationen wie die Kapelle Quartett Maienhalde, eine eigens für diesen Umzug zusammengestellte Ad-hoc-Formation auf dem rollenden Vinum-Berneck-Rebberg, oder eine Gruppe des Bernecker Musikvereins bereicherten den Umzug mit ihren beschwingten Melodien. In der grossen Thaler Gruppe spielten sogar die beiden Musikvereine von Thal und Altenrhein-Staad gemeinsam auf.Viel zur Begeisterung der Zuschauer am Strassenrand trugen auch die zahllosen Gläschen feinster Rheintaler Weine bei, die von den Umzugsteilnehmern angeboten wurden. Für den kleinen Hunger verteilten die Balgacher Landfrauen Biberli. Und so zeigten sich denn alle zufrieden und begeistert: Die Winzer mit ihrem Gefolge und die Gäste am Strassenrand. Gemeinsam strahlten sie mit der herrlichen Spätsommersonne um die Wette. «Wir hatten einen Superauftritt», sagte zum Beispiel Peter Indermaur von der «Maienhalde». Er war seit mindestens 25 Jahren an keinem Umzug mehr und zeigte sich überrascht und erfreut über die gute Stimmung am Strassenrand. Es gefiel ihm. «Wir haben viele Stunden Arbeit investiert. Doch ich bin überzeugt, dass sich das gelohnt hat. Wir konnten unsere Weine nachhaltig einem breiten Publikum zur Degustation anbieten, weit über 100 Flaschen. Das erreichte viele interessierte Weinfreunde und schuf ein gutes Image.»Auch der Präsident der Ortsgemeinde Berneck, Guido Seitz, bestätigte es: «Ich bin absolut begeistert. Das Publikum zeigte grosses Interesse an uns. Man kennt unser ‹Haus des Weins› bereits und freut sich auf dessen Eröffnung Ende Monat. Der Aufwand, den wir betrieben haben, hat sich klar gelohnt.»Alfred Frischknecht aus Thal hatte den Traktor mit dem schmucken Buechberg-Wagen durch die Menschenmenge gesteuert. «Das war für mich ein einmaliges, grossartiges und sehr emotionales Erlebnis. Ich habe mitbekommen, wie sich alle Leute freuten. Es waren auch viele Thaler am Strassenrand. Man grüsste uns und winkte uns zu. Ebenso war die Kameradschaft in unserer Gruppe grossartig. Ich habe alles genossen. Leider ging der Umzug im Fluge vorbei, fast zu schnell erreichten wir schon nach einer knappen Stunde das Ende der Umzugsstrecke.»