13.09.2020

Alina Tobler holt sich erstmals die Goldmedaille

An den Schweizer Meisterschaften der Elite gewinnt die Walzenhauserin Alina Tobler vom LC Brühl erstmals Gold im Elite-Dreisprung.

Von Michele Bellino
aktualisiert am 03.11.2022
Bei perfektem Leichtathletikwetter und sehr warmen Temperaturen zeigte in Basel die Schweizer Elite ausgezeichnete Leistungen. Für die sechsfache Meisterin Lea Herrsche vom KTV Altstätten ging eine erfolgreiche Karriere zu Ende. Ganz knapp verpasste die Montlingerin bei ihrem letzten Auftritt die Bronzemedaille. Mit 13,32 m wurde sie Vierte im Kugelstossen.Tobler mit mentaler StärkeAls am Freitagabend die Sonne unterging, strahlte dafür Alina Tobler. Erstmals konnte die Athletin aus Walzenhausen den Titel auch bei der Elite gewinnen. Mit ihrem ersten Sprung über 13 Meter gewann sie die Goldmedaille. Die Konkurrenz war hochkarätig. Als zu Beginn die zehn qualifizierten Dreispringerinnen vorgestellt wurden, standen die besten Dreispringerinnen aller Zeiten bereit. Irene Pusterla, Barbara Leuthard, Alina Tobler, Gaëlle Maonzambi, Serena Raffi sowie Lena Bischofberger weisen mehr als 25 Meistertitel auf sich. Einzig die Rekordhalterin fehlte. In einem spannenden Wettkampf legte die U20-Meisterin Maonzambi mit 12,69 m vor. Tobler konterte im zweiten mit der Egalisierung ihrer PB (12,88 m). Im 3. Versuch schob sich die 32-jährige Pusterla mit 12,95 m an die Spitze. Diese Weite hielt bis zum zweitletzten Sprung des Abends. Die mental stark verbesserte Tobler konterte den Versuch der Altmeisterin. Bereits im vierten sprang sie mit 12,89 m einen neuen Hausrekord, obwohl sie am Balken einiges verschenkte. Der letzte Versuch auf 13,01 m passte dafür perfekt. Nur wenig fehlte und sie hätte den 25-jährigen U23-Rekord (13,10 m) gebrochen. Ihren besten Dreisprungwettkampf zeigte die 18-jährige Lena Bischofberger. Die Athletin des KTV Altstätten sprang mit 11,94 m ihre zweitbeste Weite ihrer jungen Karriere und wurde Sechste. Ihr Vereinskollege Gianluca Hidber wurde im Dreisprung der Herren mit 14,11 m ebenfalls Sechster. Er sprang erstmals über 14 Meter und steigerte seine Bestweite um 33 cm.RheintalerSprinter-Hochburg Dass sowohl beim Frauen- als auch beim Herrenfinal über 100 m jemand aus dem Rheintal stehen würde, war einmalig. Riccarda Dietsche vom KTV Altstätten und Daniel Löhrer vom STV Oberriet-Eichenwies schafften dieses Kunststück. Dietsche verpasste in einem engen Final mit 11,76 s die Bronzemedaille um nur 5 Hundertstelsekunden. Löhrer lief mit 10,85 s auf den siebten Rang. Im Vorlauf gelang ihm bei besseren Wetter- und Windbedingungen mit 10,70 s eine persönliche Bestzeit. Bei Aylin Rudolph blies der Wind gerade umgekehrt. Sie wurde Zwanzigste mit 12,21 s. Maurin Buschor sprang im Stabhochsprung 4,35 m hoch und wurde Dreizehnter.Löhrer verpasst Medaille um 9 HundertstelAm zweiten Tag der Schweizer Meisterschaften in Basel bestätigte Daniel Löhrer vom STV Oberriet-Eichenwies seine starke Saison.Mit einer Bestzeit von 21,41 Sekunden über 200 Meter war Löhrer in Basel die Nummer 5 der Nennliste. Die Finalqualifikation – der 22-jährige Eichberger gewann seinen Vorlauf – war deshalb keine Überraschung, aber deutlich mehr, als er vor dieser Saison erwarten konnte. Löhrers Bestzeit von Ende 2019 (22,38) hätte kaum für einen Startplatz genügt, geschweige denn für eine Finalquali oder gar Medaillenchance.Aber in dieser Saison machte der frühere Distanzläufer einen gewaltigen Leistungssprung. In seiner neuen Paradedisziplin 200 Meter verbesserte er sich um fast eine Sekunde. Das ist eine Weltreise im Sprint. Der Höhenflug trug Löhrer an der U23-Meisterschaft die Silbermedaille ein, seine erste nationale Auszeichnung. In Basel fehlte wenig für die Edelmetall-Premiere in der Elite, genau genommen 9 Hundertstel. Mit 21,47 holte Löhrer im Final zwar seine zweitbeste je gelaufene Zeit heraus, aber der drittplatzierte Daniele Angelella (Locarno) war einen Hauch schneller (21,38). Ausser Reichweite lagen für Daniel Löhrer indes Schweizer Meister William Reais (LC Zürich) und Felix Svensson (Versoix), die beide unter 21 Sekunden blieben.Um in ihren Bereich vorzustossen, müsste sich Daniel Löhrer nächste Saison nochmals um eine Sekunde steigern. Der Eichberger ist erst 22-jährig und vor allem erst seit drei Jahren Sprinter. Auch wenn weitere Fortschritte nicht so schnell gehen dürften, hat Daniel Löhrer in der Saison 2020 Medaillenambitionen in der Elite angemeldet.Bei den Frauen fand Aylin Rudolph schlechte Windverhältnisse vor und lief die 200 Meter in 25,16 s, wodurch sie den dreizehnten Platz erzielte. Nina Oertle vom LC Brühl konnte ihre Bestleistung verbessern und warf die 4 Kilo schwere Kugel 41,95 Meter weit. Durch diese Leistung wurde sie Zehnte.Beim Speerwurf der Männer gelang es Daniel Hutter mit einem Wurf von 56,74 Metern beinahe, seinen eigenen Rekord zu brechen; er erreichte den starken neunten Rang. Seiner Schwester Claudia, ebenfalls vom STV Kriessern, gelang der Wettkampf nicht optimal. Mit einem Speerwurf von 34,92 Metern wurde sie nur Fünfzehnte. Sandra Löhrer vom STV Oberriet-Eichenwies konnte sich mit ihrer Leistung im 800-Meter-Lauf nicht für den finalen Durchgang qualifizieren.Michele Bellino

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