28.10.2020

Aktuelle Leserbriefe: Teure Schule und Corona

Von Simona Schawalder
aktualisiert am 03.11.2022
Wer soll und kann das bezahlen?Die Schule Rüthi braucht aufgrund der steigenden Schülerzahlen in den nächsten Jahren mehr Platz. Auch Vereine haben hinsichtlich der Planung eines neuen Clubhauses beim Fussballplatz ihre Wünsche und Bedürfnisse angemeldet. Dass Rüthi zeitnah in diese Infrastrukturen investieren muss, dürfte unbestritten sein. Trotzdem staunte ich, als die Gemeinde in einer Medienmitteilung ein neues Schulhaus samt einer Einfachturnhalle ankündigte. Kostenpunkt gemäss Investitionsrechnung: rund 14 Millionen Franken! Ich stelle mir die Frage, ob die Rüthner Bevölkerung bereit ist, diesen verhältnismässig hohen Betrag zu investieren. Zumal wir uns coronabedingt in einer herausfordernden Zeit befinden und damit rechnen müssen, dass die Steuereinnahmen sowohl bei natürlichen als auch bei juristischen Personen rückläufig sind, die Sozialkosten steigen werden und sich die Gemeinde nebst anderem an Mehrkosten für die finanzielle Unterstützung des öffentlichen Verkehrs beteiligen muss. Um nur wenige Beispiele zu nennen. Immerhin bedeuten die angedachten Bauten für Schule und Turnhalle eine Belastung von mehr als zehn Steuerprozent. Ich erinnere: Vor gut einem Jahr hat das Stimmvolk den Kredit von 2,95 Millionen Franken für ein Clubhaus deutlich abgelehnt. Hauptargument waren die zu hohen Kosten.Weiter wurde damals von der Schule gesagt, dass kein zusätzlicher Raum für den Sport benötigt wird. Dies hat sich in der Zwischenzeit – innerhalb von knapp einem Jahr – nun verändert. Die Ausgangslage ist zugegebenermassen jetzt etwas anders. Zudem finde ich positiv, dass der Gemeinderat frühzeitig eine «Echogruppe» eingesetzt hat. Denn die Realisierung einer Lösung ist für die Schule und die Vereine dringend. Eine Abstimmungsvorlage darf kein weiteres Mal scheitern.Wäre es jetzt nicht an der Zeit, der Bevölkerung mehr Informationen zu liefern und allenfalls Alternativen oder Varianten zu diesem für Rüthi «teuren» Projekt aufzuzeigen? Aufgrund von Gesprächen und Meinungen, die an mich herangetragen werden, ist alleine der Investitionsbetrag von über zehn Millionen Franken für viele Rüthnerinnen und Rüthner unvorstellbar. Den Puls möglichst breit zu spüren, ist jetzt wichtig. Ansonsten ist die Gefahr gross, dass die Vorlage an der Urne – wie das Clubhaus – Schiffbruch erleidet. Dies wäre nicht nur für die aktiven Mitdenker und den Gemeinderat ein herber Dämpfer, sondern vor allem für die Schüler und die Vereine sehr bedauerlich.Simona SchawalderKandidatin Gemeindepräsidium RüthiHärte von obenEs konnte und musste so kommen. Die höhere Zahl von Infizierten ist doch alles andere als eine Überraschung. Es fehlt an der nötigen straffen Führung und der Härte von ganz oben und zusätzlich an sehr engmaschigen Kontrollen und Bussenverfügungen bei Nichteinhaltung der medizinischen Vorgaben. Wenn man die Fernsehsendungen und das Treiben der Menschen in den letzten Tagen gesehen hat, ist eindeutig erwiesen, warum es immer mehr Infizierte geben musste und muss. Die medizinischen Vorgaben werden überhaupt nicht konsequent eingehalten. Ohne Masken an allen Orten, wo mehrere Menschen versammelt sind, ist an der Tagesordnung. Im öffentlichen Verkehr, an den Bahnhöfen, in den Sendungen des SRF usw. Es gibt wenige positive Ausnahmen.Es ist leider eine Krankheit in unserem Lande ausgebrochen, nämlich die Gleichgültigkeit. Dabei sind doch gesunde und zufriedene Menschen die Grundlage für eine erfolgreiche Zukunft. Man ist sehr, sehr gleichgültig geworden und zwar in allen Bereichen, nicht nur in der Coronakrise. Man sucht die Gründe für die negative Entwicklung an den falschen Orten.Wir müssen endlich wieder ehrlich sein miteinander und offen debattieren. Härte von oben ist im Moment das Mass aller Dinge und wir haben alle Bereiche und auch Corona wieder im Griff. Überall Maskenpflicht und engmaschige Kontrollen, das ist das einzige Rezept für den Erfolg.Albertino Pierino SteinerSt. MargrethenWo ist der gesunde Menschenverstand?Die Zahl der schweren Coronaverläufe und der Todesfälle in den letzten Wochen und Monaten bleibt konstant tief. Gleichzeitig ist das BAG bis heute nicht imstande, Auskunft zu geben, ob die Menschen an oder mit Corona gestorben sind. Zudem weiss das BAG bis heute nicht, ob die positiv getesteten Personen keine oder nur leichte Symptome entwickelten. Eine entscheidende Frage, doch für das BAG offenbar keiner Überprüfung wert. Corona verläuft – wie man hinlänglich weiss – bei den weitaus meisten Personen harmlos. Weshalb man nicht die besonders gefährdeten Personengruppen schützt, sondern ein ganzes Land diesen Coronamassnahmen aussetzt, mit der Folge, dass Menschen sozial isoliert werden, die Depressionen- und Suizidraten zwangsläufig nach oben gehen, Selbstständige um ihre Existenz zittern müssen, die Arbeitslosigkeit durch Konkurse steigen wird usw., ist unverständlich. Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass der Bund un-ter keinen Umständen mehr zur Normalität zurückkehren will.Mein Vertrauen in das BAG und den Bund ist stark erschüttert. Hat der Bund wirklich ein Interesse an Aufklärung und Erforschung relevanter Fragen? Driften wir langsam, aber sicher in einen Willkürstaat ab? Ein Rechtsstaat entscheidet nämlich faktenbasiert und verhältnismässig, was gerade nicht der Fall ist. Zudem stelle ich mir die Fragen: Warum sind nicht auch kritische Expertenstimmen in der Task-Force des Bundes? Warum hat zu keiner Zeit eine gesellschaftliche Diskussion über diese «Corona-Krise» und deren Umgang stattgefunden, wie es in einem demokratischen Staat üblich sein sollte? Warum betreiben die meisten Medien in der Schweiz und in anderen Ländern weder eine wirkliche Aufklärung noch hinterfragen sie die staatlichen Massnahmen? Stattdessen wird seit Wochen und Monaten seitens Medien und Politik eine Panik- und Angstmache betrieben.Als normaler Bürger bleibt man sprachlos zurück. Wo ist der gesunde Menschenverstand geblieben?Brigitte Eigenmann, Eichberg

Abo Aktion schliessen
News aus der Region?

Alle Geschichten, alle Bilder

... für nur 12 Franken im Monat oder 132 Franken im Jahr.