25.02.2021

Aktuelle Leserbriefe

Die Landwirtschaft am Pranger

«Lebten wir vegan, gäb’s kein Corona»  Ausgabe vom 19. FebruarEin weiteres Mal wird die Landwirtschaft mit dem Zeitungsartikel, «Lebten wir vegan, gäb’s kein Corona» ins schlechte Licht gesetzt. Die Balgacher SP-Kantonsrätin Karin Hasler ist der Auffassung, die Landwirtschaft mit ihrer Tierhaltung, ja sogar Massentierhaltung wird da in den Mund genommen, sei die Schuldige an der aktuellen Coronapandemie. Weiter wird der sehr hohe Antibiotikaverbrauch in der Landwirtschaft stark kritisiert.Es ist eine Frechheit, ohne Praxiserfahrung mit völlig aus der Luft gegriffenen Behauptungen, welche in keiner Weise belegt werden können, einen ganzen Berufsstand schlecht zu machen. Mittlerweile ist erwiesen, dass der Antibiotikaverbrauch in der Landwirtschaft stetig sinkt, weil heutzutage viele Landwirte gerade wegen Resistenzen auf die Alternativmedizin zurückgreifen.Es mag wohl sein, dass gewisse Infektionskrankheiten vom Tier auf den Menschen übertragen werden. Jedoch ist es in keiner Weise fair, ohne wissenschaftliche Belege der Landwirtschaft die Schuld zuzuschieben. Vielmehr sehe ich die Problematik in der Globalisierung und dem damit verbundenen weltweiten Reiseverkehr.Übrigens ist Massentierhaltung, wie man uns vorwirft, in unseren Breitengraden verboten. Offenbar weiss Frau Hasler nicht Bescheid über unsere Gesetzgebung. Wie stellt sie sich eine Schweizer Landwirtschaft ohne Nutztierhaltung vor? Denken wir an unsere Siedlungsgebiete, die Alpen oder die Tourismus- und Bergregionen, welche mit der Tierhaltung bewirtschaftet und gepflegt werden. Niemand pflegt unser Grasland Schweiz günstiger und effizienter als die Landwirtschaft mit ihrer Nutztierhaltung.Es ist der natürliche Kreislauf, das Futter von unseren Wiesen und Weiden mit unseren Kühen und Rindern zu Lebensmitteln zu veredeln. Zu einer ausgewogenen Ernährung des Menschen gehören nebst Obst und Gemüse auch tierische Produkte.Stefan Bischof, Landwirt, BalgachDer vergessene LottosechserSeit Jahren brüstet sich die Politische Gemeinde St. Margrethen mit der regen Bautätigkeit privater Investoren sowie den zahlreichen Bauvorhaben der öffentlichen Hand. Die Zukunftsaussichten im Superlativ sollen für Begeisterung und Rückhalt in der Bevölkerung sorgen.Der Gipfel dieser fantastischen Entwicklung wurde im Sommer 2018 beim Spatenstich auf dem Altfeldareal, des neuen Standortes von Stadler erreicht. Gegenüber dem Tagblatt liess sich Reto Friedauer zur Aussage «Das ist der Lottosechser für St. Margrethen» hinreissen. Weiter prophezeite er, dass Gewinn- und Unternehmenssteuern die Steuerkraft pro Kopf von 1800 Franken kräftig wachsen lassen werden.Im Jahre 2021 ist die Euphorie nun der Ernüchterung gewichen, denn der Gemeinderat beantragt angesichts grosser finanzieller Herausforderungen in den nächsten Jahren den Steuerfuss unverändert bei 114 Prozent zu belassen. Derweil senkt die regionale Konkurrenz die Steuern oder belässt sie auf deutlich tieferem Niveau. Selbst die ländlich und grossräumig geprägte Gemeinde Oberriet hat St. Margrethen mit wettbewerbsfähigen 102 Prozent in den letzten Jahren deutlich abgehängt.Man fragt sich dabei unweigerlich, was in dieser urban-industriellen Multi-Kulti-Gemeinde schief läuft. Hat sich die Gemeinde mit ihren üppigen öffentlichen Bauten übernommen, ziehen gute Steuerzahler zunehmend frustriert weg, und wird das Sozialamt durch die Coronafolgen nun von In- und Ausländern überrannt?Wenn selbst ein Lottosechser nicht hilft, dann muss, im Falle der Annahme des Budgets 2021, bei der nächsten zur Abstimmung stehenden Investition im Herbst die Notbremse gezogen werden.Parteileitung SVP Ortspartei St. MargrethenElisabeth Thurnheer, Peter Müller, Fabian HerterAlles ein biologischer KreislaufPflanzen sind Lebewesen. Tiere sind Lebewesen. Indem wir uns von ihnen ernähren, töten wir sie, sei es ein Sellerie, ein Kopfsalat, eine Forelle oder ein Kalb. Es ist das Natürlichste der Welt: Lebewesen ernähren sich von Lebewesen. Damit schliessen sich biologische Kreisläufe.Ich bin froh und dankbar, dass uns eine grosse Vielfalt an Nahrungsmitteln zur Verfügung steht, und ich geniesse sowohl Fleisch als auch Gemüse ohne schlechtes Gewissen. Wir sind aber sehr wohl dafür verantwortlich, dass die von uns verspeisten Lebewesen gesund und artgerecht aufwachsen können, sei es nun ein Sellerie, ein Kopfsalat, eine Forelle oder ein Kalb.Otto Mattle, Rebstein

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