04.03.2021

Aktuelle Leserbriefe

Von Ruth Graf, Au
aktualisiert am 03.11.2022
Bevölkerung etwas zurückgeben«Lebten wir vegan, gäb’s kein Corona»,  Ausgabe vom 19. Februar Der Geschäftsbericht der Gemeinde Au über das Jahr 2020 liegt vor. Hier einige wichtige Zahlen. Der Gewinn aus dem Jahr 2020 beträgt 2 751 622 Franken und soll wie folgt verteilt werden: 1 000 000 Franken Erhöhung der Vorfinanzierung für das noch nicht projektierte Verwaltungsgebäude. 490 000 Franken Erhöhung der Vorfinanzierung Planungskosten Littenbach-Äächeli (Hochwasserschutz). 2022 Franken Einlage in die Ausgleichsreserve. Das Eigenkapital beträgt per Ende 2020 über 35 000 000 Franken. Das führt zu nachstehenden Bemerkungen: Das Eigenkapital ist beträchtlich, allein für das immer noch in Planung stehende Verwaltungsgebäude sind bereits 7 000 000 Franken zur Seite gelegt. Wenn sich der Gemeinderat in der schwierigen Zeit mehr um seine Bürgerinnen und Bürger kümmern würde, könnte er auch versucht sein, der steuerzahlenden Bevölkerung etwas zurückzugeben. Statt das Verwaltungsgebäude bereits vor Vorliegen eines tauglichen Projektes zu finanzieren, könnte man – sofern man dies dann wollte – zum Beispiel die Steuern nochmals senken. Besonders während der Coronazeit wären viele Familien froh um einen Zustupf aus der GemeindekasseRuth Graf, AuCorona und FleischkonsumDie Zeitung thematisiert in ihrem Artikel einen politischen Vorstoss von SP-Kantonsrätin Karin Hasler. Mit diesem möchte sie, dass die Regierung etwas gegen die «Massentierhaltung» im Kanton und den Konsum tierischer Produkte im Allgemeinen unternimmt. Sie bringt vor allem den Fleischkonsum in Zusammenhang mit Corona und sieht eine mögliche Ursache der Pandemie in der landwirtschaftlichen Tierhaltung. Mit dieser Aussage lehnt sie sich etwas gar weit zum Fenster hinaus. Wenn Frau Hasler als Veganerin lebt, ist das ihre Entscheidung. Unnötig ist, dass sie mit ihrer Ideologie Unwahrheiten verbreitet und die aktuelle Pandemie mit abwegigen Behauptungen, der Kanton St. Gallen mit seinen ländlich-landwirtschaftlichen Strukturen sei verantwortlich für die Verbreitung des Covid-19-Virus, in Zusammenhang bringt. Sie somit die landwirtschaftliche Nutztierhaltung, den angeblich «hohen» Antibiotikaverbrauch mit daraus entstandenen Resistenzen mitschuldig an dieser Situation macht und mit ihren Vorwürfen versucht, uns Bäuerinnen und Bauern in ein derart schlechtes Licht zu stellen.Frau Hasler ist es scheinbar entgangen, dass seit 2016 die Strategie Antibiotikaresistenzen in der landwirtschaftlichen Praxis angewendet wird und dass heute alle Antibiotikaeinsätze in einer Datenbank registriert werden. Seit über zehn Jahren ist der präventive Einsatz von Antibiotika in der Tiermedizin untersagt. Zwischen 2010 und 2018 hat sich der Einsatz von Antibiotika in der Landwirtschaft halbiert. Die verwendeten Mengen nahmen auch in den letzten drei Jahren weiter ab. Die Landwirtschaft ist sich ihrer Verantwortung gerade in Bezug auf die Antibiotikaresistenzen bewusst. Sie macht ihre Hausaufgaben und wird den Einsatz in den nächsten Jahren weiter minimieren. Ganz im Gegensatz dazu die Human- und Kleintiermedizin – dort steigt der Antibiotikaverbrauch nach wie vor. Fakt ist: Wir alle haben unsere Aufgaben zu machen. Die Verbreitung des Covid- 19-Virus den Landwirten und Fleischkonsumenten zuzuschieben, ist jedoch sehr unfair und realitätsfremd.Elisabeth Graf-Heierli, Rebstein

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