07.03.2021

Aktuelle Leserbriefe

Wie ein Schopf zum Parkplatz wurdeEin Schopf ist ein mit Wänden geschützter Abstellraum. Ein Autoabstellplatz ist eine frei zugängliche Fläche zum Parkieren eines Fahrzeugs. Keine Regel ohne Ausnahme dachte sich wohl der Gemeinderat Au bei der Behandlung eines Baugesuches für eine Motorfahrzeugwerkstätte. Weil auf dem Grundstück nicht genügend Platz vorhanden war für die vom Baureglement verlangten Parkplätze, machte die Gesuchstellerin auf ihren Plänen kurzum aus einem voll belegten Schopf einen frei zugänglichen Autoabstellplatz. Diesem stimmte der Auer Gemeinderat offensichtlich blind zu. Zwar müsste die Zufahrt – eine massive Holzwand! – zu einem Totalschaden am Auto führen und das Parkieren auf Geräten eher anspruchsvoll sein, trotzdem schien der Gemeinderat keinerlei Einwände gegen diesen Irrtum zu haben. Im Gemeinderatsbeschluss ist nämlich festgehalten, er kenne die Verhältnisse bestens vor Ort. Eine mit den tatsächlichen Gegebenheiten vertraute Gemeinderätin war bei der Beratung des Geschäftes begründet in den Ausstand getreten. So beschloss der Gemeinderat, die vorgeschriebene Zahl Parkplätze sei vorhanden und genehmigte das Baugesuch. Notabene mit einem nicht als Parkplatz nutzbaren Geräteschopf! Und schon bald wurde übrigens ein weiterer der bewilligten und somit vorgeschriebenen Parkplätze zu einem verschlossenen Kinderspielplatz mit Rutschbahn und Gartenhäuschen. Die bereits fragwürdige Parkplatzknappheit führte zur Parkplatznot. Und dies macht scheinbar erfinderisch: Kurzum wurden aus ausdrücklich bewilligten Besucherparkplätzen solche für Mieter. Gesetzlich zulässig ist das nicht. Dazu gibt es gar Bundesgerichtsentscheide. Aber was interessiert den Auer Gemeinderat die Rechtsprechung, Gesetzgebung oder gar die eigene Bewilligung. Geradezu lächerlich seine Vorschrift, die Besucherparkplätze dürften nicht vermietet werden, wenn dies dann ganz selbstverständlich geduldet wird. Über neun Monate sind vergangen seit der Gemeinderat die Umnutzung in eine Motorfahrzeugwerkstätte und den damit verbundenen Parkplatznachweis genehmigte. Selbstverständlich wird in der Werkstatt gearbeitet. Aber manche der für die Baubewilligung verlangten Auflagen werden schlicht nicht eingehalten. Der Zeitverlauf erstaunt jedoch wenig, so brauchte der Gemeinderat alleine 3½ Jahre bis überhaupt die Umnutzungsbewilligung für die andauernde Nutzung als Werkstätte erteilt wurde. Im Bauwesen leben wir Auer und Heerbrüggler offensichtlich in einer Bananenrepublik.Albert Schöbi, AuSpielplatz fehlt67 % Steuerfuss in Balgach! Als Mutter von kleinen Kindern fühlt man sich schon veräppelt; man will die Steuern nochmals senken, es hat aber nicht einmal mehr einen Spielplatz in Balgach. Dabei gäbe es so viele wunderbare Möglichkeiten, einen tollen Spielplatz zu konzipieren, die Schweiz ist voll davon, nur nicht das Rheintal! Ein Häuschen mit einer Rutschbahn und noch eine Schaukel. Offenbar knausert man auch bei den Kindern. Frühe Förderung wird nicht umgesetzt, Spielgruppe ist immer noch privat, während der ganzen Coronazeit gab es keinen Spielplatz, der Skaterpark war zu, im Wald ist seit Langem eine Baustelle, das Hallenbad zu, was bleibt da noch für die Kinder? Auch eine reiche Gemeinde braucht Vielfalt für Bewegung, Spiel, Gemeinschaft. Ich schäme mich und es tut mir sehr leid für alle Familien, die mit ihren Kindern keinen anständigen Spielplatz besuchen konnten, vor allem in einer Zeit, in der wir es sehr gebraucht hätten. Wir sind auf solche Orte angewiesen. Eine klare Haltung gegen Familien und ihre Kinder. Einmal mehr versagt Frau Troxler, und mit der Steuersenkung geht sie auf Schmusekurs mit den Reichen in Balgach – für Solidarität mit der Natur, mit Kindern, mit Familien und Vielfalt hat sie nichts übrig. In vier Jahren könnte man viel bewegen, schaffen, gestalten. Meine letzte Hoffnung gilt den Gemeinderätinnen und Gemeinderäten.Karin Hasler, BalgachVolk ist dieoberste InstanzEs wäre schön, wenn der Bevölkerung endlich erklärt würde, wie es mit dem Spital Altstätten weitergehen soll. Ich habe erfahren, dass Personal aus Altstätten vom Grabser Spital übernommen wird, nicht aber vom Kantonsspital St. Gallen. Auch wenn das Volk für das Spital abgestimmt hat, muss es nun geschlossen werden, weil wir in einem Verbund sind mit Grabs und Walenstadt. Und weil Grabs nun so viel Geld verbraucht hat, muss Altstätten entgegen dem Volkswillen geschlossen werden? Wenn man wirklich will, dass das Spital erhalten bleibt, könnte man dies mit einem Referendum nochmals ändern. Ich habe in Staats- und Wirtschaftskunde gelernt, dass eine Volksabstimmung immer gilt, weil das Volk die oberste Instanz ist. Soviel ich weiss, hat Altstätten nie rote Zahlen geschrieben. Die Küche kocht für verschiedene Heime und fürs Gefängnis. Nur schon das rentiert. Jetzt ist sogar bereits die Überwachstation in Altstätten geschlossen. Patienten werden nach Grabs gebracht, obwohl sie auch hier behandelt werden könnten. So wird unser Spital «ausgehungert». Die Misswirtschaft soll durch Spitalschliessungen wettgemacht werden. Dafür bezahlen nicht nur die Patienten und die Angestellten, sondern die ganze Bevölkerung der Region. Die Zeitungen schweigen, sie könnten doch auch etwas zur Aufklärung beitragen, sie erreichen die breite Bevölkerung. Ich möchte das einfach aufzeigen. Vielleicht trägt es etwas bei zu einer Verbesserung der Situation.Ruth Sulser, LüchingenVeganes AmenAls ich kürzlich den Artikel über die Landwirte und ihre innovative Viehzucht las, stellte ich mir wie immer, wenn es um Fleisch oder Tiere geht, die Frage: Kommt am Folgetag das «Vegane Amen» des Eichberger Leserbriefschreibers Renato Werndli? Natürlich kam die Antwort, wie immer. Dabei denke ich mir jedes Mal, ob dieser Leserbrief von 95 % oder von 10 % der Leser gelesen wird. Eigentlich ist der Inhalt jedes Mal auf demselben missionarischen, veganen Inhalt aufgebaut. Die innovativen Landwirte oder die naturverbundenen Fischer und Jäger haben jedes Mal das Nachsehen. Ich glaube, die Ernährung ist eine ziemlich private Angelegenheit und wie stark sie auf die Natur abgestimmt ist, nochmals eine andere Frage. Persönlich zähle ich mich zu den Flexitariern und bin damit natürlich auch eine zu missionierende Person. Dummerweise liebe ich Milch und Käse über alles. Daher kann ich auch nicht gegen Tierzucht sein. Wir können uns in der Schweiz glücklich schätzen, dass Tiere unter höchsten Tierschutzgesetzen gezüchtet werden. Und Tiere zur Ernährung züchten die Menschen schon seit der Steinzeit. Andererseits kritisiere ich, dass Veganer das Tierwohl bedeutend höher als das humane Wohl gewichten. Wieso soll jetzt, weil der Veganismus eine aktuelle Modeerscheinung ist, alles nichts mehr sein. Natürlich sprechen umwelttechnische Aspekte für eine Erhöhung der vegetarischen Ernährung, da die Fleischproduktion doch hohe umweltrelevante Probleme verursacht. Aber eine völlige Abkehr, wie sie die Veganer fordern, ist doch völlig weltfremd. Schon Paracelsus zitierte «Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift; allein die Dosis macht’s, dass ein Ding kein Gift sei». Ziel muss sein, dass alle Mass halten. Das wäre eher ein missionarisches Ziel, obwohl auch dieses Ziel nie erreicht werden wird.Rolf Sieber, WidnauScheinheiligEs wird aktuell in verschiedenen Ländern darüber diskutiert, die Olympischen Spiele vom nächsten Jahr in China zu boykottieren, um das Land wegen der Menschenrechtsverletzungen unter Druck zu setzen. Wenn man den USA, Grossbritannien oder auch der Schweiz das hehre Motiv abnehmen könnte, wäre diese Diskussion begrüssenswert, obwohl die jungen Leistungssportler wohl wenig Verständnis dafür aufbringen, wenn ihr Lebensziel zunichte gemacht oder zumindest verzögert wird. Wenn man aber etwas genauer hinschaut, geht es nur vordergründig um die Menschenrechte der Chinesen, sondern vielmehr um die um sich greifende Angst der Europäer und Amerikaner vor der Grösse und dem Einfluss Chinas in der Welt, sowohl politisch als auch wirtschaftlich. Denn weltweit werden die Menschenrechte von Nationen und Machthabern mit Füssen getreten und Menschen unterdrückt und umgebracht, ohne dass es die Weltgemeinschaft wirklich interessiert. Das Schlimmste, was all die Länder und ihre Despoten und Diktatoren befürchten müssen, ist ein jährlicher Appell, doch bitte die Rechte ihrer Bürger zu achten. Denn von den meisten dieser Nationen haben die führenden Staaten dieser Welt weder in Bezug auf ihren Macht- und Führungsanspruch noch wirtschaftlich etwas zu befürchten. Der Aufruf zum Boykott ist scheinheilig und zudem nutzlos, denn China wird sich dadurch weder mehr um Menschenrechte bemühen noch werden die Boykottstaaten darauf verzichten, sich China als Wirtschaftspartner warm zu halten.Patrick Dietsche, Diepoldsau

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