25.03.2021

Aktuelle Leserbriefe

Verkehrte WeltUnter dem Stichwort «Verkehrte Welt» sind mir kürzlich drei Meldungen aufgefallen. Erstens: Die Kantonspolizei St. Gallen veröffentlichte einen gutgemeinten Aufruf an die Frauen. Sie sollen sich beim Alkoholkonsum in Restaurants etwas zurückhalten, um den Heimweg ohne Belästigung durch Männer antreten zu können. Dies ist den Frauen sauer aufgestossen. Nein, nicht sie sollen sich verändern, sondern die Männer. Sie sollen das «Mannsein» vergessen, Scheuklappen überstülpen, um ja nicht den weiblichen Reizen zu erliegen. Zweitens: An der Universität St. Gallen fand eine Abstimmung über einen neuen Briefkopf statt. Die bisherige männliche Überschrift «Studentenschaft» sollte eine neutrale Form erhalten und in «Studierendenschaft» umgestaltet werden. Wer ein derart unmögliches Wort wählt, sollte von der Uni ausgeschlossen werden. Drittens: Seit vielen Jahren müssen wir immer zwei Worte verwenden anstatt nur eines. Es braucht immer noch ein weibliches Zusatzwort, etwa Stimmbürgerinnen und Stimmbürger. Dadurch ist das Leben der Frauen bedeutend angenehmer geworden. «Freude herrscht», würde Ogi sagen, und Göla würde singen: «Muesches glauba!»Hans Nüesch, BalgachSpital vs. MuseumDer Ausbau des Spitals von Altstätten wurde durch das Volk mit grossem Mehr angenommen. Doch «Experten» haben die Volksmeinung mit Füssen getreten und Regierung und Parlament überzeugt, das Altstätter Spital zu schliessen. Eine zweite Abstimmung wurde dem Volk verwehrt. Der Umbau des Museums in Altstätten wurde durch das Volk mit grossem Mehr angenommen. Doch «Experten» sind nun daran, die ursprüngliche Baubewilligung und die Volksmeinung mit Füssen zu treten. Es ist keine zweite Abstimmung geplant. Pikant an der ganzen Sache ist, dass Werner Ritter einmal auf der Volksseite argumentiert und das andere Mal auf Expertenseite – halt ganz so, wie es ihm in den Kram passt.Philipp Specker, AltstättenGedanken zum AmtsberichtIm Amtsbericht der Politischen Gemeinde Eichberg wird mitgeteilt, dass Eichberg eine tolle Wohngemeinde ist. Dem kann man als Bürger nur zustimmen und wir sind es uns täglich bewusst. Auch wird berichtet, dass wir finanziell gut dastehen und positiv in die Zukunft blicken können. Allerdings wird auch eingeräumt, dass wir nicht wissen, welche Konsequenzen Corona für die Gemeindefinanzen haben wird. Was wir aber wissen, ist, dass es zwischen Rheineck und Rüthi keine Gemeinde mit einem höheren Steuerfuss (119 %) als Eichberg gibt. Auch wissen wir, dass unsere Steuereinnahmen in der nächsten Zeit nicht steigen, die Sozialausgaben aber stark zunehmen werden. Trotzdem hat der Gemeinderat sich selbst eine grosszügige Erhöhung der Sitzungsgelder und eine Erhöhung seines Stundenansatzes um 25 % zugestanden (im Amtsbericht wurde noch die alte Besoldung veröffentlicht). Dies in einer Zeit, in der viele von uns um ihren Arbeitsplatz bangen müssen und an Lohnerhöhungen nicht einmal denken dürfen. Auch wurden wiederum dringend nötige, mehrfach versprochene und sogar im Budget 2020 mit 220 000 Franken aufgeführte Investitionen, wie etwa die Sanierung der Oberrütistrasse, einfach nicht ausgeführt. Die allein im letzten Jahr nutzlos verplanten Ausgaben von über 80 000 Franken für einen völlig übertriebenen Umbau des Rathauses wurden abgeschrieben. Der Gemeinderat teilt nun im Amtsbericht mit, dass er sich unter den gegebenen Umständen in der Rathausdebatte für einen «Marschhalt» entschieden habe. Er möchte die Möglichkeiten der Erneuerung des Rathauses und der generellen Strategie nochmals überprüfen und von der Bevölkerung kritisch hinterfragen lassen. Warum tut er dies aber nicht an einer kommenden Bürgerversammlung? In einem selbstgemachten Gutachten stellt er fest, dass der Prozess nahtlos vorangetrieben werden müsse. Hiermit erbringt er selber den Beweis, dass es ihm mit dem Marschhalt überhaupt nicht ernst ist und er geradewegs mit der Planung eines neuen Gemeindehauses beginnen möchte. Damit nicht wieder sinnlos viel Steuergeld umsonst verplant wird, ersuche ich alle Mitbürgerinnen und Mitbürger, den dafür beantragten Projektierungskredit von 150 000 Franken an der Abstimmung vom 11. April 2021 abzulehnen.Beat Reichmuth, Hinterforst

Abo Aktion schliessen
News aus der Region?

Alle Geschichten, alle Bilder

... für nur 12 Franken im Monat oder 132 Franken im Jahr.