Covid-19 und die WHOTäglich wird von Covid-19-Todesfällen berichtet. Jeder Todesfall ist traurig, aber wie sieht es mit Vergleichszahlen aus? Diese Woche, am 21. April, man rechne: bei ca. 7,6 Milliarden Menschen weltweit ca. 171 242 Coronatote, in Europa bei einer Bevölkerung von ca. 500 Millionen Menschen ca. 107 000 Coronatote – derweil: Hungertote allein im Jahr 2019 ca. 9 Millionen, darunter viele Kinder, ergibt ca. 24000 pro Tag, ergibt alle drei Sekunden einen Hungertoten.Wo bleibt hier die WHO und die Reaktion auf dieses Drama? Es können beliebig andere Vergleiche gemacht werden, und man kommt immer zur Frage: Wer hat das Coronadesaster angezettelt und die ganze Welt blockiert, viele Tausende in die Arbeitslosigkeit und in den Ruin getrieben?Ich bin mir bewusst, dass all die Argumente nichts bringen, aber es entlastet etwas, wenn man sich damit auseinandersetzt.Willy Hautle, BerneckWo er recht hat, hat er rechtAusgabe vom 18. AprilIn der Samstagausgabe hat Werner Frey aus Rebstein mit seinen Ausführungen zu gewissen Gruppen den Nagel auf den Kopf getroffen. Da kann man nichts mehr hinzufügen und nur zustimmen. Leider bringt es nichts, die Realität zu schildern, wie man es bei den Regierungswahlen am Wochenende wieder gesehen hat. Da werden allen Ernstes zwei Personen in die St. Galler Regierung gewählt, die von zwei Parteien kommen, die die Schweiz ins Ausland verkaufen wollen (Rahmenabkommen EU, Asylantenimport, Masseneinwanderung usw.). Da kann man nur noch den Kopf schütteln und die Faust auf den Tisch hauen. Traurig, aber wahr.Sascha Kobler, OberrietPolitmarketing mit Covid-19Der Bundesrat versucht bei der Bekämpfung des Coronavirus einen Balanceakt zwischen gesundheitlichen und wirtschaftlichen Interessen. Bisher ist dies dem Bundesrat gemäss der überwiegenden Zahl der Meinungsmacher in der Schweiz recht gut gelungen. Ich teile diese Meinung. Und der Bundesrat gibt auch offen zu, bei dieser neuen Pandemie von Tag zu Tag Neues zu lernen – wie übrigens alle Menschen auf dieser Welt.Es ist auch sinnvoll, dass sich verschiedene Interessengruppen (z. B. Verbände, Politiker, Wissenschaftler) im Zusammenhang mit Covid-19 in Bundesbern melden und Vorschläge zur Bekämpfung der gesundheitlichen und wirtschaftlichen Schäden einbringen. Die allermeisten dieser Interessengruppen tun dies auf sachlichem und direktem Weg und suchen den Kontakt zu den zuständigen Bundesämtern oder haben direkten Zugang zum Bundesrat.Eine Gruppe in der Schweiz wählt aber den indirekten Weg und schaltet grossflächige Inserate «Stopp Lockdown jetzt». Selbstverständlich kann das nur die SVP sein, die damit wieder mal ein Thema gefunden hat, um Politmarketing zu betreiben. Primär geht es damit um Werbung in eigener Sache auf dem Buckel von Covid-19.Diese grosse Partei hat zwei Bundesräte, die an vorderster Front gegen die Schäden der jetzigen Pandemie kämpfen. Zudem hat sie die meisten Parlamentarier in Bundesbern, die dort Vorschläge einbringen können. Es stehen der SVP – wie allen andern Parteien – genügend sachlich-direkte Kanäle nach Bundesbern zur Verfügung. Sachlichkeit und Lösungsorientiertheit ist aber eher trocken und wenig publikumswirksam, besonders für eine Regierungspartei, die immer gleichzeitig auch in der Opposition und im Wahlkampf ist.Ich staune, wie dazu passend die SVP-Oberen sich als Pandemieexperten aufspielen. Es scheint, dass der Milliardär von Herrliberg, seine emsige Tochter und seine andern engen Gefolgsleute Alleskönner sind. Da drängt sich unweigerlich ein Vergleich mit dem grossen Herrn in Washington auf, auch dies ein Alleskönner, der allerdings lieber twittert als mit grossen Zeitungsinseraten auftrumpft.Was mich betrifft: Ich bevorzuge sachliche, lösungsorientierte und teamfähige Personen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik bei der Lösung komplexer und unklarer Probleme. Zu machtbegierigen Klaumakmachern, Polterern und Egomanen habe ich weniger Zutrauen, mögen sie Trump, Orban oder Blocher heissen.Albert Hugenmatter, St. MargrethenGilt die Grenzsperre für Migranten nicht?Ausgabe vom 21. AprilGeschlossene Grenzen in Europa infolge der Coronapandemie? Meine Tochter wollte eine Woche Ferien bei ihrem Freund im Vorarlberg verbringen. Bei der Einreise nach Vorarlberg musste sie einen negativen Coronatest vorweisen. Kosten: 240 Franken. Bei der Rückreise in die Schweiz musste sie eine Busse von 100 Franken entrichten, angeblich weil sie die Schweiz verlassen hat. Nun lese ich im «Rheintaler»: «Trotz Grenzschliessungen 965 neue Asylgesuche im März». Da drängt sich mir natürlich die Frage auf: Gilt eine Grenzsperre nur für Schweizer und EU-Bürger, nicht aber für Migranten aus Eritrea, Afghanistan, Syrien, Türkei? Die Schweiz grenzt ja an keines dieser Länder.Konrad Schläpfer, BerneckJetzt nur nichts überstürzenEs ist schon erstaunlich, wie sich die SVP und ihre Exponenten nun ins Zeug legen, um dem Bundesrat zu sagen, was und wie er die Handhabung der Krise managen soll, und wie sich die Partei gewohnt plakativ in die Rolle des Volksretters wirft.Wir alle müssen mit der aktuellen Situation leben und umgehen, und ich bin überzeugt, dass der Bundesrat bis anhin einen guten Mittelweg zwischen kompletter Isolation (wie in Italien oder Spanien) und kompletter Öffnung (wie in Weissrussland) gefunden hat und auch die Rückkehr zu einem Stück Normalität nun umsichtig angeht. Allen ist klar, dass die Belastung für die Wirtschaft, ob klein oder gross, enorm ist und die langfristigen Auswirkungen sicher noch nicht absehbar sind. Jeder will möglichst bald wieder zum Normalzustand zurück; das ist verständlich. Nun aber hinzustehen und die Entscheidungsträger zu schnellerem Vorgehen zu drängen, ist verfehlt und dient nur einem, dem Versuch, aus der Krise politischen Profit zu ziehen.Es kann nicht sein, dass wir nun aus Ungeduld und Eigeninteressen die langsamen Fortschritte wieder zunichtemachen und das Ganze dann noch länger dauern wird. Wenn Sportler ihre Verletzungen nicht sauber ausheilen lassen, büssen sie danach mit einem noch längeren Ausfall. Dass man im Nachhinein das eine oder andere anders und vielleicht auch besser hätte machen können, ist klar, aber wie heisst es so schön: Nachher ist man immer schlauer.Auch das Maskenthema ist ein solcher Fall, denn ich bin überzeugt, dass die gleichen, die heute mit Vorwürfen zu den fehlenden Masken nicht hinter dem Berg halten, vor einem Jahr dem Bund Verschwendung vorgeworfen hätten, wenn er für 100 Mio. Franken Schutzmasken angeschafft hätte. Auch die leeren Spitäler nun als Zeichen für eine Fehleinschätzung zu werten, zeugt von einer Haltung, die vor allem darauf aus ist, sich selbst zu profilieren. Man kann nämlich auch sagen, dass die Spitäler deshalb leer sind, weil die Massnahmen des Bundes und das Befolgen derselben durch die Bevölkerung richtig waren.Üben wir uns also in Geduld, machen das Beste aus der Situation und erreichen so Schritt für Schritt das Licht am Ende des Tunnels.Patrick Dietsche, DiepoldsauUnd was kommt nach Corona?Wenn wir die Pandemie überstanden haben: Wird dann wieder mehr produziert, um Gewinn zu machen und nicht um zu versorgen? Werden Flughäfen weiter ausgebaut, damit noch mehr geflogen werden kann? Werden Strassen weiter optimiert, um noch mehr Verkehr zu bewältigen?Oder wird Zurückhaltung praktiziert bei allem, was getan, konsumiert und benützt wird? Wird der Natur die Atempause, die jetzt gezwungenermassen entstanden ist, verlängert?Die Klimaveränderung ist nicht vom Tisch. Aber nun zeigt es sich, dass es, wenn nötig, möglich ist, auch einschneidende Massnahmen zu verlängern. Gegen das Virus gibt es sicher bald Impfstoff – aber die drohende Klimaveränderung bleibt.Ingrid Bickel, Altstätten