Zur Kündigung des Pfarrers in RheineckMit Schreiben von Anfang April wurden die evangelischen Kirchbürger von Rhein-eck von der Landeskirche über die Einsetzung eines Kuratoriums – also einer Fremdverwaltung – in ihrer Kirchgemeinde informiert. Dies als Folge des Unterbestandes der Kirchenvorsteherschaft. Diesbezüglich gibt es nichts zu beanstanden. Was uns erstaunt ist, dass fast zeitgleich die Demission des geschätzten Pfarrers Christian Wermbter im «Rheintaler» kommuniziert wird. Über die Gründe wird nichts mitgeteilt. Dies ist für uns unverständlich. Wir bedauern den Weggang ausserordentlich. 2016 wurde Christian Wermbter gewählt. Es wurden seine kommunikative Art, verbunden mit einem grossen Erfahrungsschatz und ausgewiesener Kompetenz hervorgehoben. Dass die Kommission richtig lag, hat sich in den folgenden Jahren bestätigt. Wie hat eine Kirchgängerin kürzlich festgestellt: «Ich ging nach jedem Gottesdienst erfüllt nach Hause und durfte die lebensnahen Gedanken des Pfarrers in mir wirken lassen.» Immer wieder durften wir die Vielseitigkeit und die weite Denkweise des Pfarrers erfahren. Sein Wirken ist geprägt von einem tiefen, auf die Menschen fokussierten Glauben. So waren seine Seniorennachmittage, die Betreuung der Jugendlichen im Konfirmationsunterricht, die Begleitung von Menschen in besonderen Lebenslagen, das Bemühen um Zusammenfinden im Städtli und sein Engagement in den Vereinen prägend für die Kirchgemeinde. Zu erwähnen ist auch die gute Zusammenarbeit mit den Katholiken. Wir sind überzeugt, dass die Kirche solche weltoffenen Personen nötiger hat denn je.Mit diesen Zeilen möchten wir Hochachtung und Dank für seine segensreiche Arbeit und seine Weltoffenheit aussprechen. Was ist denn die Währung des Kirchenlebens? Wohl nur ein fundierter Glaube, Engagement für die Menschen, Freude am Leben, Widerspruch wagen, auch mal etwas in Frage stellen. Dies kann nicht allen gefallen; es sind aber zwingende Aufgaben einer weltoffenen, mutigen und lebendigen Kirche. Man sagt: «Der Weg entsteht im Gehen.» Christian Wermbter ist mit seiner Gemeinde, in der Ökumene und der Allianz diesen Weg gegangen. Es war ein guter Weg und wir sind dankbar, dass wir ihn ein Stück weit zusammen gehen durften. Da dieser gemeinsame Weg bald endet, bleibt uns nur, ein grosses Dankeschön an Christian Wermbter auszusprechen. Prägende Erinnerungen werden uns verbinden. Gute Wün-sche für seine Zukunft mögen unseren Pfarrer begleiten.Jürg Hardmeier,Walter Gabathuler,Charlotte Rechsteinerund 21 Mitunterzeichner Kampf gegen WindmühlenDiese Redewendung trifft auf die unglaubliche Situation zu, die wir rund eine Million BVG-Rentner mit unserem Gesetzgeber in der Schweiz (seit 1985) immer noch haben. Die Gesetzeslage degradiert die BVG-Rentnerinnen und -Rentner zu reinen Bittstellern. Dies ermöglicht Auswüchse seitens der Pensionskassenleitungen – und dies praktisch ohne juristisches Risiko. Bei der BVG-Einführung wurde ein Rechtsweg oder eine Mitsprache für Rentner im Stiftungsrat vergessen, auch gibt es bis heute keinen PK-Ombudsmann, der verbindliche Lösungen vermitteln kann. Die Situation von Rentnern, die sich wehren möchten, lässt sich mit der Aussage eines Ex-Aufsichtsleiters beschreiben: «Die Rentner haben so schlechte Karten, als ob sie mit Une-ufe Karten einen Obe-abe jassen müssten.» Dies muss vom Gesetzgeber durch eine Regel des Gleichbehandlungsprinzips zwischen den Aktiv- und den Passivversicherten schweizweit festgelegt werden. Nur mit fehlenden Regeln lässt sich erklären, dass Ende 2017 516 Kassen Deckungsgrade von mehr als 120 Prozent und 133 Kassen sogar über 130 Prozent Deckung hatten (ohne Berücksichtigung Jahr 2019, mit Performance von ca. 11,5 %). Bei der Pensionskasse, bei der ich versichert und seit 2007 pensioniert bin, wurden in den Jahren 1995 bis 2007 sechs Mal Rentenerhöhungen von insgesamt 19,5 Prozent gewährt, sowie zweieinhalbmal eine Zusatzrente ausbezahlt.Ab 2008 (neue GL) gab es keine Rentenerhöhungen mehr. Die gesamten Mehrerträge wurden für Mehrverzinsungen, Einmaleinlagen, Zusatzbeiträge für Aktive, sowie für Rückstellungen verwendet. Das ständige Klagen über die Umverteilung von Jung zu Alt verkennt den Umstand, dass in vielen Kassen die Rentner seit Jahren systematisch benachteiligt werden. Das ohrenbetäubende Schweigen der Politiker und der Medien zur Mitsprache der Rentner im BVG muss endlich enden.Edwin Rohner, Oberegg, ehemaliger techn. PK-Verwalter Poetisch und berührend«Stichwort: Schweigend spazieren», Ausgabe vom 9. MaiSonst kenne ich den Autor als den Mann mit der spitzen Feder. Das «Stichwort» vom Samstag ist aber schon eher poetisch, berührend. Ich halte kurz inne, dann sage ich laut und deutlich: Danke!Myrtha MathisOberemühlestrasse 3, Berneck