22.01.2021

Aktuelle Leserbriefe

Impfen – nur wer macht mit?Die Behörden werden nicht müde, fürs Impfen Werbung zu machen. Dann wäre es doch absolut nachvollziehbar, wenn alle Bundesräte und das Parlament mit gutem Beispiel vorangehen und sich geschlossen impfen lassen würden. Ebenso müsste sich das gesamte BAG-Personal, also das Bundesamt für Gesundheit, impfen lassen. Das wäre ein Zeichen von denen, die Wasser predigen, und in der Realität auch Wasser trinken würden. Ausreden wie «zu wenig vorhandener Impfstoff» blieben lediglich Ausreden. Verfolgen wir mal die tatsächliche Haltung der oben genannten Stellen.Heinz Lüchinger, BalgachImpfung vorbildlich organisiertGewissermassen bevorzugt durch meinen kürzlich vollendeten Grenzgeburtstag wollte ich die gebotene Möglichkeit nutzen, mich frühzeitig fürs Impfen gegen Covid-19 anzumelden. Und siehe da: Nach weniger als fünf Minuten waren alle Fragen digital beantwortet, der Verifizierungscode vom SMS eingegeben und die Registrierungsbestätigung da! Keine Stunde später auch schon die beiden Termine für Dosis 1 (schon in einer Woche) und einen Monat später für Dosis 2, zusammen mit Dank und nettem Gruss. Eine solche Organisation und Vorbereitung – schon vor dem erstmöglichen Registrierungstermin – ist mehr als nur vorbildlich, und dafür möchte ich den Verantwortlichen danken. Mit diesen Zeilen möchte ich alle Zweifelnden ermutigen, die einfache Registrierungsmöglichkeit zum Impfen schnellstmöglich zu nutzen. Damit können wir zur Bewältigung dieser Pandemie einen bedeutenden Beitrag leisten und uns selbst vor teils schwerwiegenden Folgen einer Ansteckung schützen. Das kann uns keine Regierung abnehmen, auch wenn die Art, wie der Gesundheitschef und der Landammann mit Bedacht und Weitsicht durch diese Krise führen, beispielhaft ist. Dafür gebührt ihnen unsere Hochachtung. Mittlerweile dürften auch die erneut stark betroffenen Verantwortlichen der KMU und Gastronomiebetriebe wieder etwas ruhiger schlafen, nachdem nun mehr Klarheit geschaffen und die dringend benötigten Auszahlungen in Aussicht gestellt wurden.Arlette Schläpfer, Schachen b. Reute ARGewerbe bevorzugt, Einwohner zweitrangigWährend andere Ortschaften immer wohnlicher werden, hat es St. Margrethen doch geschafft, endlich im Zeitalter der Industrialisierung anzukommen. Der Gemeinderat hebt hervor, dass unser Dorf als attraktiver Ort und Knotenpunkt für die Einreise in die Schweiz gilt. Doch steht man am Bahnhof und schaut gegen Osten und Norden, sieht man nur Industrie, soweit das Auge reicht. Und im Rücken dominieren der Betonturm der Passerelle und der neue Beton-Busbahnhof. Der erste Eindruck für Zugreisende und Durchreisende wird dadurch nicht den gewünschten Effekt haben, das Dorf als attraktiv und wohnlich wahrzunehmen. Mit dem neuen Zonen- und Richtplan geht St. Margrethen noch einen Schritt weiter und verdichtet einige Wohngebiete zu Wohn- und Gewerbezonen und zont eine besonders grosse Grünfläche im Naherholungsgebiet Bruggerhorn in eine Zone für öffentliche Bauten und Anlagen um. Der Fokus liegt also auf dem Wohl des Gewerbes anstatt dem der steuerzahlenden Bürger. Nach aktuellen Zahlen steigt die Leerwohnungsziffer in unserem Dorf sogar weiter an. Stand 1.6.2020: fast 6%, Kanton SG 2,3% und CH 1,72% (Quelle: Bundesamt für Statistik). Das einst beschauliche St. Margrethen wird immer mehr zum Standort für Unternehmen und einer unvorteilhaften Bevölkerungszusammensetzung. Es scheint, dass sich unser Dorf viel mehr zum Industrie- und Gewerbestandort entwickelt als zu einer attraktiven Wohngemeinde. Wenn dies nicht gewünscht ist, gehört ein Nein auf den Stimmzettel bei der kommenden Abstimmung zum neuen Zonen- und Richtplan.Marcel Toeltl, St. MargrethenDie Landwirtschaft als SündenbockEs liegt mir fern, die Leserbriefschreiber Bayer und Rohner von letzter Woche von der Schweizer Landwirtschaft überzeugen zu wollen. Die beiden Herren haben in ihren Leserbriefen ziemlich scharf gegen den Bauernstand geschossen. Da heisst es etwa, sämtliche Umweltziele seien nicht erreicht worden. Weiter ist da die Rede von Monokulturen oder von toten und stark überdüngten Böden, weil zu viel Vieh gehalten werde. Ich bin auch Landwirt, leite einen Milchwirtschaftsbetrieb mit Acker- und Gemüsebau und weiss bestens, wie man mit unserem Boden umgeht, damit sich der natürliche Kreislauf schliesst. Herr Bayer weiss wohl nicht, was eine Monokultur ist. Auch weiss er nicht, dass sich jeder Landwirtschaftsbetrieb schweizweit strengen Betriebskontrollen unterziehen muss. Ich möchte von ihm gerne wissen, wo in der Schweiz denn solche angebaut werden. Auch heisst es, wir hätten tote Böden, weil zu viel Pflanzenschutzmittel ausgebracht werde. Kein Gras und schon gar keine Ackerfrüchte gedeihen auf totem Boden. Eines der agrarpolitischen Ziele der Schweizer Landwirtschaft ist die Versorgung der Bevölkerung mit gesunden Lebensmitteln. Dieses Ziel haben wir mit Bestimmtheit nicht verfehlt. Unsere Lebensmittel unterliegen harten Rückstandskontrollen. Wer diese Kontrollen nicht besteht, wird mit hohen Bussen sanktioniert und als Produzent vom Markt verdrängt. Ich bin keinesfalls gegen die Ökologie, jedoch muss diese in einem gesunden Verhältnis zu unserer Lebensmittelproduktion stehen. Ist es ethisch und moralisch vertretbar, einen Ertragsverlust von 30 bis 40 Prozent durch Verzicht auf Pflanzenschutzmittel in Kauf zu nehmen? Und das auf fruchtbarstem Boden weltweit! Wollen wir wirklich die fehlenden Nahrungsmittel über lange Transportwege aus dem Ausland in die Schweiz karren? Wo bleibt da die Ökologie? Zudem bleibt ungewiss, unter welchen Umständen diese Lebensmittel produziert werden. Hinsichtlich der weltweit steigenden Bevölkerungszahlen steigt auch der Bedarf an Lebensmitteln. Hinzu kommt das grosse Problem von «Food Waste». Jedes Land braucht eine starke einheimische Landwirtschaft. Gerade in einer Krise ist dies besonders wichtig. Der grösste Teil der Bevölkerung anerkennt die Leistungen der Schweizer Landwirtschaft. Sie schätzt die tägliche harte Arbeit und unsere Erzeugnisse.Stefan Bischof, Balgach

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