03.06.2021

Aktuelle Leserbriefe

Lesermeinungen zu den Themen Biodiversität, Agrarinitiativen und Spital Altstätten.

Von Andrea Hutter, Kriessern
aktualisiert am 03.11.2022
Wo bleibt da die Vernunft?Zurzeit steht die Natur in voller Blüte und wer genauer hinschaut, kann sich an den schönen Blumenwiesen neben den Radwegen erfreuen. Das sind wertvolle Inseln, die mit ihrer Artenvielfalt nicht nur den Menschen beglücken, sondern auch einen Beitrag zur Biodiversität leisten und Lebensraum für viele Insekten bieten.Leider musste ich mit grossem Bedauern und Unverständnis feststellen, dass die Wiesenstreifen zwischen Altstätten und Kriessern jetzt schon gemäht wurden. Dies in der heutigen Zeit, wo jeder weiss, wie wichtig solche kleinen Nischen sind und jeder kleine Beitrag zur Biodiversität zählt. Was führt zu solchen wohl unüberlegten und unverständlichen Handlungen? Arbeiten die Zuständigen des kantonalen Strasseninspektorats stur nach Plan, ohne sich Gedanken um unsere Umwelt zu machen? Oder ist es ein Plan zur Arbeitsbeschaffung auf Kosten der Steuergelder, indem man in einigen Jahren wieder alles umgraben und von vorne anfangen kann? Auch das wurde an gleicher Strecke schon einmal gemacht.Andrea Hutter, KriessernVerrückte oder Zauberkünstler?Heute bewirtschaften 17% der Schweizer Bauern ihre Wiesen und Felder biologisch. Auf 25% der schweizerischen Ackerfläche werden Bioprodukte angebaut. 52% aller Schweizer Lebensmittelkonsumenten kaufen mindestens teilweise biologische Lebensmittel (in unserem Haushalt werden etwa 80% aller Lebensmittel in Bioqualität gekauft). Sind all die Bauern und Hobbypflanzer, die Lebensmittel in Bioqualität zu erzeugen vermögen, Verrückte oder Zauberkünstler? Und die ganz vielen Lebensmittelkonsumenten, die schon heute Bioqualität bevorzugen, realitätsfremde Träumer? Jahrtausende gab es nur Biolandwirschaft; synthetische «Pflanzenschutzmittel» kennt man keine 100 Jahre. Klar haben die Initiativtexte einige Schwachstellen, klar wird manches ein bisschen teurer. Die Biobauern sollten durchaus noch besser bezahlt werden, anderseits sollten die Grossverteiler ihre zum Teil goldenen Margen auf «Bio» etwas zurücknehmen, dann wird der allmähliche Wandel gelingen, an dem mittelfristig wohl kein Weg vorbeiführt. Auch Luft und Wasser sind essenzielle Mittel zum Leben. Lieber etwas mehr für die drei «Lebensmittel» ausgeben, als für Krankenversicherungen und Krankenkosten, schon unseren Enkeln zuliebe.Theo Gmür, OberrietDank Spital Altstätten ein zweites LebenEs ist nun etwas mehr als zwei Monate her, als ich urplötzlich zum Notfall wurde. Eigentlich ging’s mir an diesem Tag super und nichts deutete irgendwie darauf hin, dass er so enden könnte. Wegen eines plötzlichen Blutverlustes, der sich stündlich wiederholte und nicht aufhören wollte, entschied ich mich, mein Köfferchen zu packen und ins nahe gelegene Spital Altstätten zu fahren, das ich in zehn Minuten von Balgach aus gut erreichen konnte. Es war schon Abend und ich begab mich direkt in den Notfall. Wie beim Zahnarzt, wenn man plötzlich keine Schmerzen mehr hat, erging es mir ebenso und ich kam mir schon etwas albern vor.Aber der Notfallarzt reagierte richtig und behielt mich zur Beobachtung in der Notfallaufnahme. Gottlob. Wegen eines plötzlichen weiteren grossen Blutverlustes fiel ich ins Koma und als ich aufwachte, staunte ich nicht schlecht. Wie Engel surrte nun die ganze Notfallcrew um mich herum, sicher an die sieben Personen. Ein eingespieltes Team holte mich mit Blutkonserven, Infusionen und Sauerstoff aus dem Schock. Die Rega wurde organisiert, da das Krankenauto nach St. Gallen zu knapp geworden wäre. Alles funktionierte wie am Schnürchen. Altstätten stabilisierte mich und innert sechs Minuten war ich von Altstätten ins Kantonsspital St. Gallen verlegt. Mir wurde schlagartig bewusst, dass ich so viel Glück gehabt hatte, ein zweites Leben, eine zweite Chance bekommen zu haben. Ich bin so dankbar, dass ich ein Spital vor Ort habe, das ich innert 15 Minuten erreichen kann, dankbar auf einen so ambitionierten Notfallarzt und auf ein so tolles und eingespieltes Notfallteam getroffen zu sein, dankbar, dass die Rega so schnell vor Ort war, und dankbar, dass mich das KSSG weiterversorgt hat. Genau das braucht es: ein Spital vor Ort, das innert 15 Minuten zu erreichen ist, welches direkt reagieren kann. Eine gute Zusammenarbeit mit einem Zentrumsspital wie dem KSSG und den reibungslosen Transport dazwischen (sei es Krankenauto oder Rega). Danke an alle, die zu meinem zweiten Leben beigetragen haben.Viviane-Jacqueline Girardier, Balgach

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