04.09.2020

Aktiensplits: Aus eins mach viele

Der Nahrungsmittelkonzern Nestlé hat es bereits vor vielen Jahren getan. So auch der Schokoladenhersteller Lindt & Sprüngli. Der Tech-Gigant Apple und der Elektroautobauer Tesla haben es nun Anfang dieser Woche getan: Die Rede ist davon, ihre Aktien aufzuteilen – im Börsenjargon wird dies gemeinläufig als Aktiensplit bezeichnet.

Von pd
aktualisiert am 03.11.2022
Doch was hat es damit eigentlich genau auf sich? Zumeist entschliesst sich ein Unternehmen zu diesem Schritt, wenn sein Aktienkurs relativ teuer geworden ist. Dabei wird der Nennwert herabgesetzt und die Zahl der Anteilsscheine entsprechend erhöht – ein Aktiensplit ist somit zunächst mehr kosmetischer Natur, da sich an der fundamentalen Bewertung des Titels an sich nichts ändert.Dank der kleineren Stückelung des bestehenden Aktienkapitals werden die Papiere für Kleinanleger jedoch erschwinglicher. Die auf diesem Weg verbesserte Liquidität soll nachhaltig steigende Kursverläufe begünstigen. Anfang 2019 notierten die Aktien von Apple bei rund 150 US-Dollar. Ende Juli 2020 – kurz vor Bekanntgabe des Splits – waren es bereits 385 US-Dollar. Und nochmals einen Monat später – kurz vor Vollzug des Splits – hatte sich ihr Preis um die Marke von 500 US-Dollar eingependelt.Dank dieser Kursentwicklung gelang es dem iPhone-Anbieter aus Cupertino mit einer Marktkapitalisierung von über 2000 Milliarden US-Dollar gleich auch noch Wall-Street- Geschichte zu schreiben: Kein anderes Unternehmen zuvor war mehr wert. Ein ähnliches Bild zeigt sich bei Tesla: Im Corona-Jahr 2020 konnte der Elektroauto-Pionier den Preis für seine Aktien mehr als verfünffachen. Er ist inzwischen mehr wert als Volkswagen, Daimler und BMW zusammen.Angesichts dieser Zahlen wundert es wenig, dass beide Unternehmen nun ihre Aktien aufgespalten haben: Apple im Verhältnis 4:1, Tesla im Verhältnis 5:1. Das Ziel? Frische Impulse für eine weitere Aufwärtsbewegung. Ob der Plan aufgeht, hängt vor allem von zwei Faktoren ab: dem Marktumfeld und wie die Anleger Substanz und langfristige Chancen beider Unternehmen einschätzen. Zumindest an den ersten drei Handelstagen nach dem Split ist alles wie am Schnürchen gelaufen: Die Papiere von Apple (+5,3 %) und Tesla (+1,1 %) setzten ihren Höhenflug fort.

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