11.09.2020

Aktien kaufen oder Gewinne realisieren?

Die vergangenen Tage zeigten, dass die Börse anfällig für Gewinnmitnahmen geworden sind.

Auf das richtige Pferd setzen, darum geht es vom 9. bis 12. September an den Pferderennen am St. Leger Festival in Doncaster. Das älteste britische Pferderennen wird seit 1776 im September durchgeführt. Investoren ist der Anlass aus einem anderen Grund bekannt: Es ist der zweite Teil der wohl bekanntesten Börsenweisheit «Sell in May and go away». Er lautet: «Come back on Saint Leger Day.» Damit endet die Sommerpause, während der sich Investoren von der Börse fernhalten sollen, weil nicht viel läuft. Dieses Jahr ist alles anders. Von Mitte Mai bis Anfang September gewann der Schweizer Markt, gemessen am Swiss Market Index (SMI), in flottem Schritt rund 10%. Der breite europäische Markt, gemessen am Stoxx 600 Europe, trabte 13% ins Plus. Davon galoppiert ist der US-amerikanische S&P500, der sich um ein Viertel verteuerte, getrieben von den Aktien grosser Technologiefirmen. Nun sind sie aber unter Druck und belasten auch andere Börsen. Obwohl es für Anleger wichtig ist, auf das richtige Pferd, also die richtigen Investitionen zu setzen, ist es noch wichtiger, nicht auf das falsche Pferd zu wetten, also Risiken zu meiden. Risiken niedrig haltenWeil die Realwirtschaft und die Aktienmärkte zunehmend auseinanderdriften, halten wir an unserem Untergewicht in Aktien fest, um die Risiken niedrig zu halten. Die vergangenen Tage zeigten, dass die Börse anfällig für Gewinnmitnahmen geworden sind. Das liegt gerade am Beispiel des US-Marktes daran, dass er in den letzten Wochen von Rekord zu Rekord hüpfte. Das heisst, dass jeder Investor auf einem Gewinn sitzt. Einige Anleger wollen diesen realisieren. Solche Gewinnmitnahmen schickten vor allem die Technologiewerte auf Talfahrt. Das hat aber nichts mit der Qualität eines Unternehmens oder den Aussichten zu tun, sondern mit den Bewertungen, also was Anleger bereit sind, für künftige Gewinne zu bezahlen. Mangels Alternativen und dank massiven Zentralbankgeldern dürfte weiter Geld in die Aktienmärkte fliessen. Auch der Schweizer Leitindex SMI ist vor Gewinnmitnahmen nicht gefeit. Die Tatsache, dass er sich nur rund 4% unter dem Stand von Anfang Jahr befindet, macht den Markt anfällig. Seine defensiven Eigenschaften, eine im internationalen Vergleich moderate Bewertung und die erwartete Dividendenrendite von knapp 3% sprechen hingegen weiterhin für ein Übergewicht. (pd)Interessiert? Kontaktieren Sie die Experten von Raiffeisen vor Ort. Als ausgewiesene Anlagebank finden wir die passende Lösung für Sie. www.raiffeisen.ch/anlegen

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