Widnau 11.11.2022

AGV-Lohn-Talk: Das sind die Lohnperspektiven für die verschiedenen Branchen

Am Lohn-Talk des AGV Rheintal fassten zwei Referentinnen und drei Referenten mehrerer Branchen zusammen, mit welchen Lohnerwartungen Arbeitnehmende und Unternehmen in Lohnverhandlungen gehen können.

Von Yann Lengacher
aktualisiert am 12.11.2022

Konjunktur 

Alessandro Sgro, Mitglied der Geschäftsleitung: Industrie- und Handelskammer: «Im Vergleich zur Rest-Schweiz schätzen Ostschweizer Unternehmen die Konjunkturentwicklung als besser ein. Im Rheintal ist branchenübergreifend eine Lohnerhöhung von 3,1 Prozent zu erwarten, wie unsere Umfrage zeigt. Das ist mehr als in der restlichen Schweiz, wo 2,4 erwartbar sind.»

Industrie 

Martina Keel, Escatec Switzerland AG, Heerbrugg: «Gemäss meiner Umfrage erhöht ein Viertel der Industrieunternehmen die Löhne individuell um zwei bis drei Prozent. Die meisten Unternehmen streben aber eine generelle Lohnerhöhung oder eine gemischte an: Bei Letzterer wird ein Teil der Löhne für alle, der andere für Einzelne erhöht.»

Dienstleistungen

Mike Düsel, Alpha Rheintal Bank AG, Heerbrugg: «Eine Um­frage hat ergeben, dass alle Rheintaler Banken den Lohn um mindestens ein Prozent erhöhen werden. Bei der Hälfte aller Banken sollen die Löhne um zwei bis drei Prozent steigen. Gewerkschaften in unserer Branche fordern zwischen vier und fünf Prozent mehr Lohn.»

Verwaltung

Irene Schocher, Gemeindepräsidentin, Rüthi Verwaltung: «Die meisten Gemeinden richten sich in Lohnfragen am Kanton aus. Über Lohnanpassungen entscheidet der Kantonsrat Ende November. Darum haben auch viele Gemeinden noch nicht über Lohnanpassungen entschieden. Trotz der wirtschaftlichen schwierigen Lage wird es Lohnerhöhungen geben.»

Bau- und Immobilien

Jürg Dietsche, Dietsche Strassenbau AG, Kriessern Bau- und Immobilien: «Für den neuen Gesamtarbeitsvertrag schlug der Schweizerische Baumeisterverband einen Teuerungsausgleich von drei Prozent vor. Die Gewerkschaften fordern dreieinhalb Prozent und eine Reallohnerhöhung von einem Prozent. Die beiden Parteien diskutieren nächste Woche, wie es weitergeht.»

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