09.12.2019

Adventskonzert im neuen Gewand

Stolz präsentierte sich der Männerchor Diepoldsau-Schmitter erstmals zum Konzert in den neuen Uniformen.

Von Gerhard Huber
aktualisiert am 03.11.2022
Gerhard Huber Zu den Klängen von Bedrich Smetanas «Die Moldau» und auf die Wand projizierten Bildern in Erinnerung an die Teilnahme am «Prague Spring Choral Meeting» im Frühjahr betraten die Sänger des Männerchors Diepoldsau-Schmitter den Kirchenraum, der bis auf den letzten Platz besetzten katholischen Kirche in Diepoldsau. In ihrer neuen, feschen Uniform: Im dunkelblauen Anzug, hellblauem Hemd und roter Krawatte. Die Kreation für die festlichen Auftritte. Die Variante für die locker-fröhlichen Anlässe präsentierten die Sangesbrüder im grauen Hemd mit roten Hosenträgern und Fliegen dann im zweiten Teil des Adventskonzerts zu munterer Schlagermusik.Volksweisen, Schlager und ein SchlagzeugerDenn es war kein typisches Adventskonzert, das an diesem Abend präsentiert wurde. Wollte der Chor doch seine in Prag vorgetragenen Wettbewerbsstücke dem heimischen Publikum zu Gehör bringen. Dazu kamen einige weihnachtliche Volksweisen, gehörgängige Schlager und populäre Songs. Ein Programm, das viel versprach. Und dieses Versprechen wurde auch gehalten. Wunderbarer vierstimmiger Chorgesang, dazu in einigen Nummern die kreative Schlagzeugbegleitung durch Chormitglied Carlo Lorenzo. Die Rheintaler Drummer-Legende streichelt wie kein Zweiter seine Trommeln, Crash-Becken und Hi-Hats mit vielen verschiedenen Sticks. Und führte gemeinsam mit dem Chor unter Dirigentin Birgit Steiner durch den Udo-Jürgens-Ohrwurm «Aber bitte mit Sahne» und Helene Fischers Megahit «Atemlos durch die Nacht». Mit einem solchen Schlagzeuger in den eigenen Reihen fehlte auf dem Programm eigentlich nur noch der Weihnachtshit «Little Drummer Boy». Schöne Stimmen undharmonischer KlangAber Schlager sind nicht die eigentliche Domäne des Diepoldsauer Männerchors. Viel besser kamen die schönen Stimmen und ihr harmonischer Klang bei den in den vier Schweizer Landessprachen vorgetragenen Prager Wettbewerbsstücken zur Geltung. Beim rätoromanischen Wiegenlied «Dorma Bain», beim bekannten Volkslied «Luegid vo Bärga» oder dem französischen Lied «Le vieux Chalet». Nein, das ist nicht die frankophone Version des «Alten Hauses von Rocky-Docky», sondern ein bezauberndes Werk des 1951 verstorbenen welschen Komponisten Joseph Bovet. Eine Perle im Repertoire des Männerchors ist eines der schönsten und meistgesungenen Chorlieder – «La Montanara», das «Lied der Berge», ein italienisches Lied von Toni Ortelli, das im ganzen Alpenraum bekannt ist und schon lange Volksliedcharakter besitzt. Es bietet jedem Chor die Möglichkeit, alle Facetten seines Könnens, alle männlichen Stimmlagen zeigen zu können. Wie dies die Goldkehlen von der Rheininsel dann auch taten. Stimmungsvoll waren die wenigen Weihnachtslieder. Aber auch die gegen Ende des Konzerts vorgetragenen Songs zweier populärer österreichischer Musiker. «Weit, weit weg» von Hubert von Goisern basiert auf einer Melodie voller Sehnsucht, ein stilles, in sich gekehrtes Werk. Von Sehnsucht, Trauer und HoffnungBewegend in seiner tiefgründenden Melancholie. Gleichzeitig voller Kraft. Und genauso wurde es am Adventskonzert auch interpretiert. Perfekt gesungen wie auch das darauffolgende, ebenso stimmungsvolle «Amoi seg´ma uns wieda» des ansonsten nicht gerade für seine leisen Töne bekannten Volks-Rock´n´Roller Andreas Gabalier. Doch diese Komposition ist voller Trauer und Hoffnung; Gabalier schrieb den Song unmittelbar nach dem Ableben sei-ner kleinen Schwester. Was der Männerchor Diepoldsau-Schmitter an diesem Konzert im Advent bewies: Man kann auch mit populärer Musik auf Weihnachten einstimmen. Und richtig weihnachtlich wurde es auch noch, als zum Schluss der Chor gemeinsam mit dem Publikum «Oh du Fröhliche» anstimmte.Mehr Bilder auf rheintaler.ch unter Bilderstrecken.

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