31.05.2018

Academy zu aussergewöhnlichem Thema

Zum zweiten Mal in diesem Jahr führte die Junge Wirtschaftskammer Rheintal (JCI Rheintal) ihre Academy in den Räumen der St. Galler Kantonalbank in Heerbrugg durch. Die JCI Rheintal ist eine Gruppe junger, engagierter und offener Menschen aus der Region Rheintal, die sich für die Zusammenhänge von Wirtschaft und Gesellschaft interessieren. Ein Anlass unter vielen der JCI Rheintal ist die JCI Rheintal Academy. Das Ziel dieser Vortragsreihe ist es, Mitgliedern und weiteren Interessierten spannende Themen aus Gesellschaft, Politik und Wirtschaft näherzubringen. Dieses Mal beschäftigte sich die Academy mit einem vielleicht etwas aussergewöhnlicherem und gewagterem Thema unter dem Titel «oversexed and underfucked». Berechtigterweise darf man sich bei diesem Titel fragen, was dies mit Wirtschaft zu tun hat. So ging es im ersten Teil um den ältesten Geschäftszweig überhaupt: Andreas Tomascheck – Inhaber des grössten Saunaclubs des Rheintals – hat einen spannenden Blick hinter die Kulissen des Palladiums gewährt. Er berichtete über die Herausforderungen ganz spezieller Natur, die auch Gesetzgeber in Grauzonen führen und welch langen Atem der Aufbau benötigte. Als besonders schwierig erlebte er das normalerweise problemlose Eröffnen eines Bankkontos und die steuerrechtlichen und sozialversicherungsrechtlichen Diskussionen rund um dieses aussergewöhnliche Geschäftsmodell. Abgesehen vom wirtschaftlichen Teil betonte er immer wieder, dass es nicht nur um Sex, sondern auch viel um Nähe-erleben-können, um Gespräche und um Menschlichkeit gehe. Im zweiten Teil erzählte Dr. Heinz Rordorf über die Herausforderungen von Sexualität in Beziehungen. Denn wenn Sexualität und Nähe zu Hause nicht mehr funktionieren, dann fallen ganze Familien auseinander, der Mitarbeiter ist wegen privater Probleme am Arbeitsplatz unkonzentriert und reagiert womöglich mit Leistungsabfall. So stieg er gleich mit einer Umplatzierung der Zuhörer ein, trennte Frauen und Männer und stellte humorvoll die eine oder andere persönliche Frage, die es mit Summen zu beantworten galt. Anschliessend erklärte er sehr anschaulich, wie facettenreich und vielschichtig die sexuelle Beziehung zwischen zwei Partnern sein kann. So sprach er beispielsweise über den Energietopf und wie wichtig es ist, mit dieser eigenen Energie zu haushalten und für sich selbst Verantwortung zu übernehmen. Anhand des Persönlichkeitsmodells nach Jack Lee Rosenberg zeigte er die Stolpersteine für wahrhaftige Begegnungen auf. Beim anschliessenden Apéro tauschten sich alle intensiv über das Gehörte aus. Dass das Thema auf grossen Anklang stiess, zeigten auch die teilweise langen Anfahrtswege, die einige auf sich nahmen. So begrüsste man JCI-Mitglieder aus verschiedenen anderen Kammern: Olten, Glarus, St. Gallen, Winterthur, Oberthurgau, Untersee-Kreuzlingen, Fürstenland. (mw)

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