Abwehrchef ist bester Torschütze

FC Rüthi Der 22-jährige Sven Städler ist robust und zweikampfstark, er bringt die Stürmer mit präzisen Pässen in Abschlussposition und ist selbst torgefährlich. Mittelfeldspieler, die alle relevanten Qualitäten mitbringen, sind in der 3. Liga dünn gesät. Glücklich muss daher ein Trainer sein, der einen Spieler wie Städler hat. Der zudem, wie es die Captainbinde zeigt, auch im Mannschaftsgefüge weit oben steht.Nur: Sven Städler spielt bei Rüthi gar nicht im Mittelfeld, wo er sich in den letzten Saisons einen Namen gemacht hatte. Das fiel gerade im Spiel gegen Heiden auf, weil die Gäste das Zentrum klar beherrschten. Pascal Zäch und der 15-jährige Tobias Geisser, der sein Startelf-Debüt in der Meisterschaft gab, hätten Städler an ihrer Seite brauchen können, um gegen die Häädler Übermacht in der Zentrale zu bestehen.«Ich würde Sven gerne weiter vorne sehen», sagt Trainer Anto Tomas. Warum stellt er ihn nicht einfach dort auf? «Wir brauchen ihn hinten, dort habe ich keine Alternative», sagt Tomas.Der FC Rüthi hat im Sommer seine zwei wichtigsten Defensivspieler verloren. Ein bereits vollzogener Zuzug wurde wegen Differenzen mit dem neuen Spieler kurz vor Saisonbeginn wieder rückgängig gemacht. Andere mögliche Innenverteidiger wie Jérôme Lüchinger oder Fabian Kobler fallen verletzt aus. Trainer Tomas hatte in den Vorbereitungsspielen viele Formationen ausprobiert, nur die Lösung mit Sven Städler erwies sich als zielführend: Seit dem 0:5 gegen Dardania hat Rüthi nie mehr als ein Tor hinnehmen müssen.Betrachtet man allerdings die fruchtlosen Rüthner Offensivbemühungen, erscheint der dahinter stehende Sven Städler verschenkt. Hie und da – nicht oft – durchbricht er Heidens Pressing mit präzisen, langen Pässen, aber die Offensivleute können wenig damit anfangen.Allerdings müssen die Rüthner nicht auf Städler-Tore verzichten: Mit sieben Treffern ist Sven Städler Rüthis bester Torschütze, fünf davon erzielte er aus elf Metern, die anderen zwei per Freistoss. (ys)