23.06.2019

Abschied mit Trauermarsch

Der FC Widnau verlor den Cup-Fight gegen den besser agierenden FC Muri aus dem Kanton Aargau mit 0:3 Toren. Damit folgt der FCW nicht dem FC Altstätten in die erste Hauptrunde des Schweizer Cups.

Von Gerhard Huber
aktualisiert am 03.11.2022
Gerhard HuberLetztes Wettbewerbsspiel in der Saison 2018/19 für den FC Widnau: Tapfer hatte sich das junge Team von Trainer Roman Hafner in die 3. Vorrunde der Cup-Qualifikation der 2. Liga interregional gekämpft. Hatte jeweils auf fremdem Platz den FC Bazenheid und den FC Kreuzlingen besiegt. Ein Sieg gegen die Gäste vom FC Muri – und mit etwas Losglück hätte man einen grossen Club auf der Aegeten begrüssen dürfen.Aber es sollte nicht so kommen. Man hatte sich in Widnau diesen Cupfight gegen den schwächer eingeschätzten FC Muri wohl ganz anders vorgestellt. Zumal vor dem Anpfiff die Langzeitspieler Jasmin Abdoski, der den Verein verlässt, und Dominik Nüesch, der seine Fussballschuhe an den berühmten Haken hängt, durch den Präsidenten Kuno Jocham feierlich verabschiedet wurden.Vor dem gegnerischen Tor ohne GefahrEs wurde ein Abschied mit Trauermarsch. Denn Widnau stellte an diesem Tag eine allzu harmlose Truppe, die zwar gefällig mitspielte und die meiste Zeit sogar feldüberlegen agierte, aber vor dem gegnerischen Tor ihre Gefährlichkeit verlor. Während die Gäste aus Muri offensichtlich in der Kabine eine in Widnau produzierte weltbekannte Zuckerbrause mit hohem Koffeingehalt zu sich genommen hatten. Denn sie spielten in den ersten fünfzehn Minuten, als ob ihnen Flügel verliehen worden wären. Wacher, schneller, aufmerksamer als die noch etwas verschlafen wirkenden Aegeten-Kicker. Es war mehrere Male dasselbe Muster. Ballverlust der Blau-Weissen nahe des Muri-Strafraums – und sofort zeigten die Aargauer ein gutes, druckvolles Umschaltspiel.So kam auch das 0:1 zustande. Mit einer Spielerüberzahl von fünf gegen vier stürmten die Gäste nach vorne. Mittelstürmer Cristian Ianu düpierte am Elfer mit einer Drehbewegung Carlos de Almeida und beförderte das Kunstleder am chancenlosen Goalie Florin Wetter vorbei. Nicht chancenlos war Wetter beim 0:2 nach einer guten halben Stunde. Ein Freistoss schräg von rechts, aus gut vierzig Meter Entfernung wurde zur Bogenlampe. Wetter glaubte, dass der Ball am Tor vorbei ins Out segeln würde. Und übersah, dass Muri-Captain Sandro Streuli in Richtung lange Ecke spurtete, um dort dann mit einem wuchtigen Kopfball zum 0:2 zu versenken.Eine Chance nach der anderen versemmeltNach der Pause war Widnau grossteils überlegen, versemmelte aber eine gute Chance nach der anderen. Muri zeigte, wie es geht. Diesmal war es Rechtsverteidiger Noah Massari, der von Milicaj im Zuge eines schnellen Konters überspielt wurde, ein präziser Querpass zum in der Mitte lauernden Ex-Profi Ianu, und die gesamte Widnauer Abwehr einschliesslich Goalie Wetter war ausgespielt. Ausgespielt hatte mit diesem 0:3 auch der FC Widnau im Cupwettbewerb. Jetzt heisst es, auf das nächste Jahr hoffen. Vielleicht kann man dann mehr Erfolge verzeichnen.Cup-Qualifikation Widnau – Muri 0:3 (0:2)Aegeten – 450 Zuschauer – SR: A. Palesko.Tore: 4. Ianu 0:1, 36. Streuli 0:2, 85. Ianu 0:3.Widnau: Wetter; Massari, Aggeler, Lukic, de Almeida; Samuel Thönig (63. Hutter), Lässer, Liechti (72. Abdoski), Lamorte (88. Fischer); Nüesch, Lüchinger (59. Varano).Muri: Hofer; Brügger (46. Gashi), Mrkonja, Parente, Stadelmann; Trüb, Streuli (63. Völker), Hohl, Nikolla (79. Passerini); Milicaj (86. Ravelli), Ianu.Gelbe Karten: 28. Liechti, 55. Gashi (beide Foul), 78. Massari (Reklamieren)

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