Selbst ein Schulhaus nutzt sich offenbar bei Gebrauch ab. Jedenfalls hat laut Schulratspräsident Karl Loher der Schulbetrieb am im Jahr 1980 gebauten Trakt der Schulanlage Burgwies «flächendeckend Spuren hinterlassen». Der Gebäudecheck, dem sämtliche Bauten der Primarschulgemeinde EKMO (Eichenwies-Kriessern-Montlingen-Oberriet) unterzogen worden seien, zeige, dass der bald 40-jährige Bau dringend eine Sanierung nötig habe. Gestern wurde im Musikzentrum über die Details informiert, bevor an der Schulbürgerversammlung am Montag, 25. März, über den Baukredit abgestimmt wird.Die ganze Gebäudehülle müsse erneuert werden, erklärte Tobias Schmid vom Architekturbüro 4D. Die Fenster seien nicht mehr dicht, der Verputz platze stellenweise ab, und auch innen bestehe erheblicher Erneuerungsbedarf hinsichtlich Beleuchtung, Schränken, Bodenbelägen, Schallschutz und Haustechnik. Die Geländer ent- sprächen nicht mehr den Vorgaben für den Unfallschutz. Und rollstuhlgängig sei der Trakt auch nicht. In der Mehrzweckhalle seien Boden und Bühnentrennwand abgenutzt.«Wir bauen nicht für Jahre, sondern für Jahrzehnte»Das Sanierungskonzept sieht aber nicht nur die Erneuerung des Bestehenden vor, sondern auch eine – mit rund 80 m2 pro Geschoss relativ kleine – Erweiterung des Trakts 1980 zum bereits renovierten Trakt 1968 hin. Zwar geht der Schulrat momentan nicht von steigenden Schülerzahlen aus. «Aber es wäre fahrlässig, würden wir die Gelegenheit, zusätzliche Flächen zu schaffen, nicht nutzen, wo wir schon am Bauen sind», erklärte Karl Loher. Zumal man nicht für ein paar Jahre baue, sondern für Jahrzehnte.In den oberen Geschossen des Anbaus sind Gruppenräume vorgesehen. Der Raum im Erdgeschoss, für den die Schule zumindest vorderhand keinen Bedarf hat, stünde den Vereinen zur Verfügung – etwa für den Barbetrieb an ihren Unterhaltungen in der Mehrzweckhalle. In diesen Anbau würden auch zusätzliche WCs eingebaut sowie ein Lift, der den Trakt rollstuhlgängig macht.Für die Sanierung und die Erweiterung wird mit Kosten in Höhe von 3,4 Mio. Franken gerechnet. Zum Vergleich: Allein die Sanierung der Kindergärten auf dem Schulareal Burgwies hat rund 1,9 Mio. Franken gekostet.An der Schulbürgerversammlung im März wird aber vorerst nur über 2,2 Mio. Franken für die Sanierung des Schulhaustrakts und die Erweiterung daran abgestimmt. Weil der Schulrat etappiert sanieren möchte, wird der Kredit über 1,2 Mio. Franken für die Sanierung der Mehrzweckhalle erst nächstes Jahr eingeholt.Etappiert wird nicht aus finanziellen Überlegungen, sondern um den Schulbetrieb möglichst wenig zu beeinträchtigen, erklärte Karl Loher. Denn auf diese Weise lässt sich ein Grossteil der Bauarbeiten in die Schulferien legen. Die Sanierung und Erweiterung des Schulhaustrakts ist für die Zeit zwischen Anfang Frühlingsferien und Ende Herbstferien 2020 vorgesehen, die Sanierung der Mehrzweckhalle für die Zeit zwischen Anfang Sommerferien und Ende Herbstferien 2021.Sowohl die Sanierung als auch die Erweiterung wurden von den Besuchern der gestrigen Information begrüsst. Angedacht ist zu gegebener Zeit noch eine Aussprache zwischen der Saalgemeinschaft und Vertretern der Vereine, um deren Bedürfnisse mit Blick auf die Sanierung der Halle noch im Detail zu klären.