09.05.2019

Ab jetzt wird es richtig teuer

Weil es unbelehrbare Hundebesitzer gibt, die Ermahnungen und Verwarnungen als Schikane abtun, hat die politische Gemeinde eine Sicherheitsfirma engagiert. Wer nun beim Gassigehen ohne Leine erwischt wird, zahlt.

Von Kurt Latzer
aktualisiert am 03.11.2022
Kurt LatzerDer Gemeinderat hat die Nase voll. Ein halbes Jahr lang haben Mitglieder der Kommission für Natur und Umwelt im Naturschutzgebiet Bisenwäldli kontrolliert, ermahnt und verwarnt. Bei der Einhaltung der Leinenpflicht für Hunde zeige sich leider keine Besserung, schrieb der Rat in den Gemeindemitteilungen. Wer seinen Vierbeiner in den Thaler Naturschutzgebieten in Altenrhein und im Bisenwäldli nicht angeleint hat, zahlt mindestens 100 Franken Busse.Die Unbelehrbaren existierenDer private Sicherheitsdienst kostet den Thaler Steuerzahler etwa 2500 Franken pro Jahr. Um kostendeckend zu sein, müssen den Wachleuten jährlich 25 Fehlbare ins Netz gehen. Angesichts dessen, was sich beim Fotografieren im Bisenwäldli abgespielt hat, dürfte das kein Problem sein. Beim Ablichten der Hinweis- und Verbotstafeln dauerte es keine fünf Minuten, bis der erste Hund in Richtung Wald verschwand, dessen Herrchen folgte wenig später: Leine und Säckli in der Hand. Den Vorhalt, sein Verhalten sei verboten, tat der Mann als unverschäm­te Einmischung in private Angelegenheiten ab. Wer da denkt, dass mit dem freilaufenden Hund sei ein Zufall gewesen, so nach dem Motto «zur rechten Zeit am richtigen Ort», der irrt. Denn nur wenige Minuten später verschwanden zwei kleine Hunde, die vom Parkplatz her rannten, im Unterholz. In unmittelbarer Nähe stand der Besitzer der beiden kleinen Racker, eine Leine war nicht zu sehen. Den Mann auf den Leinenzwang anzusprechen, hätte wohl wenig Sinn ergeben.Im Städtli büsst die VerwaltungFast könnte man meinen, das Ignorieren des Leinenzwangs ist männlich. Denn wenige Meter abseits des Wäldlis waren zwei Frauen mit drei Hunden unterwegs, alle Tiere vorschriftsgemäss angeleint. Und weil ein Teil der fehlbaren Hundebesitzer bei Kontrollen aggressiv reagiert, werden auf Rheinecker Boden nur deren Personalien festgehalten. Hierfür wurden eine Privatperson und ein Gemeindeangestellter autorisiert. «Die Kontrolleure melden uns die Vorfälle und die Stadtverwaltung stellt den fehlbaren Hundebesitzern die Rechnung zu», sagt Stadtschreiber Gabriel Macedo. Alle Verstösse gegen die Vorschriften im Naturschutzgebiet werden gebüsst. «Zunächst wird allerdings ermahnt und verwarnt. Im Wiederholungsfall gibt’s Bussen», sagt der Stadtschreiber.Kontrollen gibt es zu unterschiedlichen Tageszeiten und im ganzen Gebiet entlang des Alten Rheins. Niemand sollte sich also zu sicher fühlen.

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