Lüchingen 27.05.2023

90-Jährige übergab Betrügern 100'000 Franken

Eine 90-jährige Frau hat Betrügern nach einem so genannten Schockanruf 100'000 Franken ausgehändigt. Die Betrüger hatten sich als Mitglieder der Strafverfolgungsbehörden ausgegeben.

Von kapo/red
aktualisiert am 27.05.2023

Die Übergabe erfolgte am Freitag, 26. Mai, wie die Kantonspolizei mitteilt. Die Aushändigung weiterer 50'000 Franken konnte dank eines aufmerksamen Bankangestellten verhindert werden.

Die 90-Jährige hat um zirka 9 Uhr einen Anruf erhalten, bei dem ihr eine unbekannte Frau, eine angebliche Polizistin, erzählte, ihre Tochter sei in einen tödlichen Verkehrsunfall verwickelt und trage die Schuld. Die Tochter benötige dringend Geld, sonst müsse sie mehrere Wochen in Haft.

Die laut Polizei «äusserst glaubwürdig vorgetragene Lügengeschichte» veranlasste die Geschädigte, bei zwei verschiedenen Banken je 50'000 Franken abzuheben und diese einem unbekannten Abholer, einem angeblichen Staatsanwalt, zu übergeben.

Am Nachmittag bekam die Frau erneut einen Anruf und wurde abermals aufgefordert, dieselbe Summe zu organisieren. Beim Versuch erneut 50'000 Franken bei einer weiteren Bank abzuheben, wurde ein Bankangestellter misstrauisch und der Betrug flog auf.

Die Kantonspolizei St.Gallen hat Ermittlungen aufgenommen.

Nach wie vor werden immer wieder Betrugsversuche von falschen Polizistinnen und Polizisten festgestellt. Zu oft kommen Betrüger damit zum Erfolg.

Die Kantonspolizei warnt: Polizei verlangt nie Geld

Die Kantonspolizei St.Gallen warnt vor solchen Anrufen und rät Folgendes:

Die Polizei und andere Institutionen der Strafverfolgungsbehörden verlangen von Ihnen niemals Geld, Schmuck oder andere Gegenstände zur Aufbewahrung.

Ebenso verlangen die Strafverfolgungsbehörden von Ihnen niemals eine Kaution nach einem angeblichen Verkehrsunfall von Angehörigen.

Im Verdachtsfall melden Sie sich bei einer Polizeistation in Ihrer Nähe oder beim Notruf 117.

Machen Sie fremden Anrufenden gegenüber keine Angaben über Ihre persönlichen oder finanziellen Verhältnisse.

Übergeben Sie unbekannten Personen niemals Bargeld und Wertsachen.

Warnen Sie Bekannte und Verwandte.


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