Der regionale Teil des Openair-Programms sei nie so stark gewesen wie in diesem Jahr, sagt OK-Präsident und Festivalgründer Sacha Sapra-Jenny. Doch das sei auch nicht verwunderlich, nach zwei Jahren Corona und einer für Bands teilweise belastenden Zwangspause. Das Bedürfnis, auf die Bühne zurückzukehren, sei sehr gross und stark verbreitet. Entsprechend leicht sei es gewesen, ein bestechendes Programm zusammenzustellen.
[caption_left: Das Festival wird jeweils von 6000 Personen besucht.]Festival mit drei HauptattraktionenEs gibt auch am 6. Festival (8. und 9. Juli) drei Hauptattraktionen: Ausser der wohl bekanntesten Band 77 Bombay Street werden Les Touristes und Zid auf der Bühne stehen. Anders als früher bestreiten somit ausnahmslos grössere Formationen die Hauptauftritte. Das dürfte den Unterhaltungswert steigern, weil ausser den Ohren die Augen bestmöglich bedient werden. «Alle drei Headliner machen richtig gute Bühnenshows», sagt Sacha Sapra-Jenny.Die vielfach ausgezeichnete Band 77 Bombay Street wurde 2007 von vier Brüdern in Graubünden gegründet und zementierte ihren anhaltenden Erfolg mit regelmässigen Topplatzierungen in der Hitparade. Die Alben «Up in the Sky» und «Oko Town» erreichten Platinstatus, für «Seven Mountains» gab es Gold.Les Touristes (aus der Region Basel) und der ebenfalls mit Band auftretende Zürcher Sänger Zid sind weitere Headliner. Beide Bands spielen Mundartsongs. Bei Youtube ist der Zid-Song «Meh» fast 300000 mal aufgerufen worden, Les Touristes haben sich mit Songs wie «Forever Young» etabliert.
[caption_left: Der Headliner: 77 Bombay Street.]Weniger Budget und doch leicht höhere GageWegen Corona muss das Heerbrugger Festival eine Budgetreduktion um rund 15 Prozent verkraften. Denn die Sponsorengelder fallen um 20000 bis 25000 tiefer aus als zuletzt. Zumal im Rheintal und im Vorarlberg starke Bands vorhanden sind und einige sich in den letzten zwei, drei Jahren erfreulich entwickelt haben, setzt «Sommer im Park» grossteils auf sie. Das entsprechend angepasste Konzept erlaube sogar «leicht gestiegene Gagen», sagt Sacha Sapra-Jenny. Dass ausserdem die Eintrittspreise trotz weniger Einnahmen gleich bleiben können, freut ihn ebenfalls.150 Auftretende und mehr kulinarischer GenussUnter den Bands, die grosse Fortschritte erzielt haben, sind etwa Lutz! aus dem oberen Rheintal oder Neptun, eine Rockband aus Rheineck. Eine Besonderheit ist das Puma Orchestra, das dieses Jahr auch an grossen Openairs vertreten sein wird. Der Reggae, Ska, Afro, Funk und Hip-Hop mit Soul dieses Orchestras ist packend. Die Band ging aus dem aufgelösten Ski-Schuh-Tennis Orchestra hervor, dessen Auftritt an Alt-stättens Kulturwoche Staablueme ein Grosserfolg beschieden war. Mitglied im Puma Orchestra ist Mario Söldi, der bei «Sommer im Park» für den regional ausgerichteten Programmteil verantwortlich ist.Sacha Sapra freut sich auch auf Curl besonders. Die Schülerband hätte schon 2019 auftreten sollen und stand bereit, als ein Sturm zu wüten anfing und der Auftritt leider ins Wasser fiel.Insgesamt treten ausser den Headlinern zwanzig Bands am Heerbrugger Festival auf. 6000 Besucherinnen und Besucher werden 150 Musikerinnen und Musiker aus der ganzen Schweiz auf der Bühne stehen sehen.Verpflichtet wurden zudem 15 Gastronomen aus dem Rheintal, wobei das Konzept kundenfreundlicher geworden ist: Die Stände wurden verkleinert, das Angebot dafür deutlich vergrössert. «Es gibt eine viel breitere Auswahl», sagt Sacha Sapra-Jenny und betont die Absicht, zeitgemäss zu bleiben. Heutzutage, wo Streetfood-Festivals gang und gäbe seien, wolle man auch in Heerbrugg mit einem erweiterten kulinarischen Angebot ein klares Zeichen setzen.Hinweiswww.sommer-im-park.ch
[caption_left: Neptun ist eine von 20 regionalen Bands, die am Festival auftreten.]