25.09.2018

700 Parkplätze für Altenrhein

Die Gemeinde Thal will für die Industrie in Altenrhein ein fünfstöckiges Parkhaus bauen, auf dem Gelände des Flugplatzes. Anwohner hoffen auf Entlastung im Dorf und eine bessere Verkehrsführung.

Von Jolanda Riedener
aktualisiert am 03.11.2022
Jolanda RiedenerAltenrhein hat ein Parkplatzproblem. Nun will Thals Gemeindepräsident Robert Raths beim Flugplatz Altenrhein ein Parkhaus erstellen. Die Gemeinde sowie Vertreter des Planungsbüros und des Flugplatzes haben am Montagabend die Bevölkerung über ihre Pläne informiert.«Die Planung ist noch ganz am Anfang und wir wollen die Bürger bewusst früh einbeziehen», sagt Raths. Ein zentrales Parkhaus habe für die Unternehmen in Altenrhein einen grossen Wert. Denn: Land, das sie derzeit für Parkplätze nutzen, werde für die Industrie frei.Erstellt werden soll das Parkhaus auf dem Grundstück des Flugplatzes, parallel zur Dorfstrasse. Die Zufahrt würde wie heute von der Flughafenstrasse her erfolgen, so Urs Peter Koller, Verwaltungsratspräsident der Planungsfirma Forol AG. «Wir haben ein Know-how in diesem Bereich und sehen ein kundenfreundliches Parkhaus vor», sagt Koller. Die Firma mit Sitz in Herisau realisierte unter anderem Gebäude des Flughafens Zürich, den Kybunpark oder das Eisstadion in Davos.Geordnete und zentrale ParkflächenKoller betont, man befinde sich bei der Planung noch in der Frühphase. Derzeit finde man in Altenrhein einen Wildwuchs bezüglich der Parkplatzorganisation vor. Vor allem Angestellte parkieren heute an verschiedenen Standorten. Der Bau eines öffentlichen Parkhauses soll das Parkieren in geordnete Bahnen lenken und auch Parkmöglichkeiten für Touristen und Passagiere des Flugplatzes schaffen.Erste Visualisierungen zeigen ein fünfstöckiges Parkhaus mit Platz für 650 bis 700 Autos. Die Parkplatzbreite liegt gemäss Koller bei durchschnittlich 2,5 Metern. Säulen zwischen den Parkfeldern sind nicht vorgesehen, was zu mehr Sicherheit führe. «Wir planen ein zukunftsorientiertes Parkhaus», sagt Koller. Es verfüge über Ladestationen für Elektroautos, die von einer Photovoltaikanlage auf dem Dach gespeist werden. Auch autonomes Parken soll möglich werden, eine Technik, auf die immer mehr Fahrzeughersteller setzten und wobei Autofahrer nicht mehr selber einparkieren müssen.«Wie das Parkhaus letztlich aussehen wird, ist noch nicht klar», sagt Koller. Auf der Visualisierung sehe man erst die Kon-struktion. Als Varianten könnten die Fassaden mit einem grob­maschigen Gitter versehen werden, das mit Kletterpflanzen ­begrünt wird. Auch Photovoltaik wäre denkbar.Breite Zufahrt zu den StockwerkenDas Vordach soll eine Einheit mit Direktverbindung zum Flugplatzgebäude bilden. Die Zufahrt zu den Stockwerken sei besonders breit, so werde das Kreuzen von auf- und abfahrenden Autos problemlos möglich sein. «Das Parkhaus wird hell, freundlich, übersichtlich und einfach organisiert sein», sagt Koller.«Wie soll dieser Bau die Situation im Dorf entlasten?», so eine Frage aus dem Publikum. Schon jetzt komme es dauernd vor, dass Autos dreist auf privaten Grundstücken abgestellt werden. Als Anwohner sehe man im Parkhaus keine Chance auf eine Verbesserung der Situation. «Das ist ein Problem, das wir angehen müssen», sagt Raths.Mit dem Parkhaus habe dies aber nichts zu tun, denn dieses diene in erster Linie der Industrie. Wie die Kostenteilung aussieht und welchen Betrag die Gemeinde beisteuert, sei gemäss Raths noch nicht entschieden. Für Unternehmen biete sich die Möglichkeit, eine fixe Anzahl Plätze zu mieten.Anwohner beschäftigt vor allem die Verkehrssituation ums Parkhaus: die Sicherheit für Fussgänger, Velo und Autofahrer. Wann das Parkhaus realisiert werde, können die Planer nicht sagen: «So ein Ämterlauf dauert lang. Erst wenn wir die Baubewilligung haben, können wir sagen, wann das Parkhaus fertig ist.»

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